Vor wenigen Tagen wurde die Münzzahlung in Telefonzellen bundesweit deaktiviert. Damit geht ein Stück deutsche Geschichte zu Ende. Für viele war sie vor Smartphone-Zeiten ein wichtiger Bestandteil des Alltags – egal ob urban oder suburban. Alles zur Existenzzeit der Telefonzelle und wie sie in jüngster Vergangenheit überflüssig wurde.
Die Abschaltung der deutschen Telefonzellen
Noch gibt es in Deutschland 12 000 Telefonzellen. Seit dem 21. November 2022 funktioniert jedoch die Münzzahlung nicht mehr: Sie wurde bundesweit deaktiviert. Ab Ende Januar 2023 folgt die Abschaltung der Telefonkartenfunktion. Damit wird es nicht mehr möglich sein, öffentliche Telefonzellen oder -säulen zu nutzen. Laut Angaben der Telekom wird der Rückbau der Telefonzellen voraussichtlich bis 2025 dauern.
So endet nach 142 Jahren eine Ära. 160 000 öffentliche Telefone waren früher in Deutschland vorhanden. Die öffentlichen Münzfernsprecher prägten das Bild deutscher Städte über Jahrzehnte. Lange handelte es sich um massive gelbe Kästen, die dann den kleinen silbernen Säulen mit dem Logo der Telekom wichen. In Orten mit hohem Publikumsverkehr wie etwa Flughäfen, Bahnhöfen und Einkaufsstraßen ist bis heute eine Nachfrage für Telefonzellen vorhanden.
Eine große Überraschung ist die Abschaltung der deutschen Telefonzellen nicht. In den letzten drei Jahren ist ihre Zahl bereits deutlich gesunken: So waren 2019 noch etwa 17 000 Telefonzellen am Netz, während im Januar 2022 nur noch 14 200, also fast 16 Prozent weniger, vorhanden waren. Die Telekom nannte die weiter zunehmende Nutzung von Mobiltelefonen als Grund für das Ende der Telefonzellen. Der klare Schlussstrich kam dennoch überraschend, denn bisher handelte es sich um ein schleichendes Ende.