Eine Mobilitätsstation verknüpft verschiedene Mobilitätsangebote an einem Standort. Mehr dazu lesen Sie hier.
MVV wirbt für Mobilitätsstation
„Mit dem eigenen Fahrrad zum B+R Platz, von dort mit dem Regionalzug in die Innenstadt, mit der U-Bahn in die Nähe des Arbeitsplatzes und von dort aus die letzte Meile mit dem Leihfahrrad – zur Mittagspause geht’s bei gutem Wetter mit dem Leihroller oder bei Regen mit dem Bus“, so beschreibt die MVV ihre Vision für eine Stadtmobilität der Zukunft. Die flächendeckende Anbindung und unkomplizierte Nutzung verschiedener Verkehrsmittel soll dabei durch sogenannte Mobilitätsstationen sichergestellt werden.
Diese dienen als Knotenpunkte und Servicestellen im städtischen Mobilitätsverhalten. Sie vereinen dazu diverse Mobilitätsangebote an einem Standort und ermöglichen das unkomplizierte Umsteigen zwischen den einzelnen Angeboten. Dabei bieten die Mobilitätsstationen vorrangig umweltverträgliche Transportmitteln an, um eine Reduktion der privaten Pkw-Nutzung voranzutreiben. Neben Sharing-Autos und Leihrrädern bieten sie beispielsweise wettergeschützte Radabstellbügel und Ladeinfrastrukturen für private Elektrofahrzeuge und knüpfen an Haltestellen des öffentlichen Nahverkehrs an. Je nach Nachfrage und Gestaltungsansatz können sie darüberhinaus mit weiteren Servicangeboten ergänzt werden. So bieten manche Mobilitätsstaionen zum Beispiel bereits heute Aufbewahrungsmöglichkeiten wie Schließfächer, Paketstationen oder Umkleiden zum Kleidungswechsel an. Wie eine Station genau aussieht, variiert somit von Kommune zu Kommune.
Geschichte der Mobilitätsstation in Deutschland
In Deutschland wurde die erste Mobilitätsstation bereits im Jahre 2003 in Bremen eröffnet. Nach und nach verbreitete sich das Konzept dann auch in anderen Städten. Dabei etablierten bis heute sowohl Großstädte wie Hamburg, Leipzig oder München, als auch kleinere Städte wie Offenburg die mobilen Anlaufstellen. Neben Standorten an an großen ÖPNV-Knotenpunkten, finden sie sich auch vermehrt in Wohnquartieren. Diese Nahbarkeit ist wesentlich für den Erfolg der Stationen. Eine Umfrage des Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD) ergab bereits im Jahre 2016, dass den Menschen ein kurzer Weg zur Station von zu Hause aus besonders am Herzen lag. 68 Prozent der Befragten gaben dies an. Nur durch eine Vielzahl von Stationen im Stadtgebiet, die dann auch Wohnquartiere erschließen, ist also eine Nutzung im Alltag zu garantieren. Weitere 50 Prozent sprachen sich außerdem für Pkw-Parkplätze am Standort aus und 42 Prozent forderten sichere Abstellflächen für Fahrräder.
Als elementar gilt außerdem eine gute Sichtbarkeit. Sowohl analog im Straßenraum als auch der digitale Plattformen. Weiterhin die Ausstattung mit Informationsstelen, welche die Nutzer*innen über die verfügbaren Mobilitätsangebote in Kenntnis setzen.
Projekte in München
Auch in München setzt die MVV auf eine offensichtliche Corporate Identity durch einheitliche Logos. Unter dem MP-Logo vereint, werden so Mobilitätspunkte im ganzen MVV-Raum sichtbar. Über Piktos wird jeweils ersichtlich, welche Angebote im Detail vor Ort zu finden sind. Als Pilotprojekt in München galt dabei die Mobilitätsstation an der Münchner Freiheit. Sie wurde 2015 als gemeinsames Projekt von LHM und SWM/MVG ins Leben gerufen. Seitdem bündeln sich dort nicht nur die Haltestellen von U-Bahn, Bus, Tram und Taxi, sondern auch Bike & Ride, Park & Ride, CarSharing und MVG-Rad-Angebote. Auf die Münchner Freiheit folgten weitere Mobilitätsstaionen im Stadtgebiet – jedoch war die Entwicklung bisher schleppend. Anfang des Jahres gab es insgesamt nur neun solcher Stationen.
Das soll sich durch eine neue Initiative ändern. Im Juni wurde in der Knöbelstraße im Lehel eine neue Station unter dem Titel „Mobilitätspunkt“. Das Prinzip unterscheidet sich nicht von den bestehenden Stationen, allerdings will die Stadt unter dem neuen Namen ein Bauprogramm für 200 solcher Mobilitätspunkte bis 2026 anstoßen. Dadurch will das Mobilitätsreferat zukünftig eine flächendeckende Anbindung für alle Münchner*innen innerhalb von fünf Gehminuten vom eigenen Wohnort garantieren. Aus dem Stadtgebiet heraus, expandiert das Projekt dann zukünftig noch weiter. Ab 2024 entstehen zunächst im Landkreis Fürstenfeldbruck in zehn Kommunen über 60 weitere Mobilitätspunkte mit integrierten Angeboten des Münchner Verkehrsverbunds (MVV). Die sogenannte letzte Meile, könnte durch die Initiative tatsächlich besser angebunden werden. Und bestenfalls steigen zukünftig so noch mehr Menschen vom privaten Pkw auf umweltverträgliche Alternativen um.
Mehr Gedanken zur letzten Meile und Mobilität auf dem Land finden Sie hier.