Auf pollinator.art müssen die Nutzer*innen lediglich Informationen zu Standort, Größe, Konsistenz und ph-Wert der Erde, Lichtverhältnissen etc. eingeben. Die dann generierten Pflanzpläne sind so optimiert, dass eine größtmögliche Diversität an Bestäuberarten begünstigt wird. Im Spiel mit dem Algorithmus können angehende wie geübte Gärtner*innen unterschiedliche Möglichkeiten ausprobieren, wie sich das jeweilige Grundstück gestalten lässt. Und er kann sich entscheiden: Gilt seine Empathie allen Insekten gleichermaßen oder hegt er ein besonders Faible, etwa für Käfer oder Zitronenfalter?
Alexandra Daisy Ginsberg glaubt fest daran, „dass wir, indem wir Kunst pflanzen, statt sie nur zu betrachten, eine fürsorgliche Beziehung zu ihr aufbauen. (…) So stellen wir Natur nicht nur da, sondern nehmen sie selbst als Kunst wahr.“ Dabei denkt die Britin in großen Dimensionen: „Mit vereinten Kräften kann Pollinator Pathmaker zum größten klimapositiven Kunstwerk der Welt heranwachsen.“
Bettina Kames, Direktorin von LAS, versteht das partizipatorische Projekt Pollinator Pathmaker als soziale Skulptur. Es handele sich um eine radikale Neuerung, da es das Verständnis ändere, was ein Kunstwerk ist und an wen es sich richtet: „Pollinator Pathmaker trägt damit auf besondere Weise zu den dringend benötigten Debatten über den Klimawandel, die Umweltkrise, den zugrundeliegenden Anthropozentrismus und die Gesundheit unseres Planeten bei – und gibt uns ein einfaches Tool an die Hand, wie wir einen Beitrag leisten können.“