Prags stellvertretender Bürgermeister Petr Hlaváček erklärte, dass dieses Finanzierungsmodell unter anderem dem Wohnungsmangel in der Stadt zugutekommen wird. Auch Parks, Schulen sowie das Straßenbahnnetz werden davon profitieren. Eine weitere Idee ist der Bau neuer Stadtteile, die den notwendigen Wohnraum bereitstellen.
Prag kämpft schon seit mehreren Jahren mit einer Wohnungskrise. Die Einwohner*innenzahl der Stadt von 1,3 Millionen Menschen wächst ständig, sowohl durch natürliches Wachstum als auch durch Zuwanderung aus dem In- und Ausland. Die Wirtschaft des Landes und insbesondere die Prager Wirtschaft nimmt an Fahrt auf – wenn auch noch nicht explosionsartig, so die Immobilienexpert*innen von Savills.
Der Magistrat der Stadt hat zwei Gebührenmodelle für die neue Immobilieninvestitionsstrategie beschlossen. Private Investor*innen zahlen eine Grundgebühr von 700 tschechischen Kronen (etwa 29 Euro) pro Quadratmeter eines jeden neuen Gebäudes. Wenn Investor*innen eine Änderung des Flächennutzungsplans zur Erweiterung ihrer Projekte beantragen, müssen sie 2 300 Kronen (circa 95 Euro) pro Quadratmeter zahlen.
Wichtig ist, dass der Immobilienfonds in Prag eine freiwillige Option für Bauträger*innen bleiben wird. Die lokalen Regierungsbeamt*innen sind optimistisch, dass es genügend Unterstützer*innen geben wird, da das Bauwesen in der tschechischen Stadt ein beliebter Investitionsbereich ist. Öffentliche Projekte, wie die Umwandlung des stillgelegten Güterbahnhofs Žižkov in einen neuen Stadtteil mit Wohnungen und Arbeitsplätzen für Zehntausende von Einwohner*innen, sind für Investor*innen attraktiv.
Der neue Fonds könnte rund 1,5 Milliarden Kronen (62 Millionen Euro) zu diesem Projekt beitragen. Laut Hlaváček könnten die ersten Verträge für diese Immobilieninvestition im Jahr 2022 abgeschlossen werden. „Diese Verträge werden eine Grundlage für weitere Verhandlungen sein. Sie sind bereits ein wichtiges Instrument der Stadtentwicklung“, erklärte er.