Die belgische Provinz Limburg ist bekannt für ihr ausgeklügeltes Radnetz: Von überall her kommen Tourist*innen zum Radeln nach Limburg. Das praktische Knotensystem findet weltweit Nachahmer*innen. Ein Grund für Limburg Tourismus zu reagieren, und seinen Tourist*innen noch mehr zu bieten. Es entstanden drei spezifische “Erlebnisse”, die speziell für Radler*innen gedacht sind.
Radeln in Limburg: Wasser, Bäume und Heide
Der Gedanke an Moses, die Flucht vor den Ägyptern und die wundersame Rettung ist nicht weit, wenn man den Radweg im belgischen Limburg sieht: Das Wasser teilt sich, ein drei Meter breiter und 200 Meter langer Weg führt mitten durch den Teich ans andere Ufer, bis sich Fahrradfahrer*innen und Fußgänger*innen auf Augenhöhe mit dem Wasser befinden.
Limburg, die belgische Fahrradprovinz, befand sich zwar nicht in biblischer Not, als sie sich gemeinsam mit Limburg Tourismus für das Projekt entschloss, aber zumindest in wirtschaftlicher: Bekannt für das ausgeklügelte Fahrradnetz, dessen System weltweit kopiert wird, sah sich Limburg unter Zugzwang – es war nötig einen Gang höher zu schalten.
Symbolischer Jahresring
Aus diesem Bedürfnis heraus entstand die Idee für drei „Fahrraderlebnisse“, die sich an den Limburger Landschaftsbildern orientieren. „Radeln durch das Wasser“ betont die typische Teichlandschaft. Das Projekt von Lens°Ass Architekten aus Hasselt (Belgien) ist schon seit 2018 befahrbar.
Das zweite Fahrraderlebnis, „Radeln in den Bäumen“, ist seit 2019 geöffnet. Auch hier ist der Name Programm: Es handelt sich um einen kreisförmigen Radweg – etwa 700 Meter lang – der sich vom Boden abhebt und zwischen die Baumwipfel führt. An seinem höchsten Punkt radeln seine Besucher*innen zehn Meter über dem Boden zwischen den Baumkronen.
Pier ins Heidemeer
Alle Fotos: Limburg Tourismus
Damit so viele Menschen wie möglich die Chance haben, zwischen den Bäumen radeln zu können, beträgt der maximale Anstieg nur vier Prozent: So ist ein angenehmes Fahrerlebnis gewährleistet.
Beim großen, klaren Kreis handelt es sich um eine bewusste Designentscheidung der Schöpfer*innen von BuroLandschap, Atelier Ensemble und De Gregorio & Partners – er ist ein symbolischer Hinweis auf die Baumringe in Baumstämmen. Der Weg steht auf Cortenstahlpfosten, die in einem Muster angeordnet sind, das an die Kiefern im Pijnven-Wald erinnert.
Diesen Frühling wird schliesslich “Radeln in der Heide” eröffnet werden. Das Fahrraderlebnis in der Heide besteht aus einer Fahrradbrücke durch den Nationalpark Hoge Kempen. Die längliche Struktur der geplanten Fahrradbrücke soll an einen Pier am Meer erinnern und in das “Heidemeer” führen.
Für die 294 Meter lange Konstruktion haben sich die Planer*innen von Maat Ontwerpers in Zusammenarbeit mit Witteveen+Bos bewusst für nachhaltige Hölzer entschieden: Die Wände bestehen aus konserviertem Nadelholz und die tragende Struktur besteht aus Azobé, einem Holz mit einer hohen Festigkeitsklasse.
Hier erfahren Sie mehr über das geplante Fahrraderlebnis in der Heide.