14.08.2022

Wettbewerb

Rheinufer in Krefeld-Uerdingen

Spezial | Pflastersteine
Ideen für das neue Rheinufer in Krefeld-Uerdingen
Ideen für das Rheinufer in Krefeld. Abbildung: FRL Franz Reschke Landschaftsarchitekten und Freie Planergruppe, Berlin

In Krefeld-Uerdingen bekommt das Rheinufer ein neues Gesicht. Seit vielen Jahren ist die Stadt bemüht, das Gelände am Rhein von einer Industriebrache in einen urbanen Ort zu verwandeln. Nun hat ein Wettbewerb neue Ideen dafür generiert. 

Der Realisierungswettbewerb für das Rheinufer in Krefeld ist entschieden. Als Gewinner geht das Team vom Büro FRL Franz Reschke Landschaftsarchitektur aus Berlin hervor, das zusammen mit der Freien Planungsgruppe Berlin arbeitete. Gemeinsam konnten sie die Jury mit ihren Ideen für das Rheinufer in Krefeld überzeugen. Bis die allerdings realisiert werden können, wird noch Zeit vergehen. Bis dahin muss aber keiner warten, denn die Stadt bespielt die Industriebrache am Ufer des Rheins bereits mit verschiedenen Aktionen. Während der Sommermonate können die Krefelder*innen also schon einen Vorgeschmack auf die zukünftige, urbane Atmosphäre bekommen. 

Das Gelände Untere Werft

Das Gelände Untere Werft direkt am Ufer des Rheins ist der Stadt Krefeld schon lange ein Anliegen. Seit Jahren ist sie bestrebt,  die Industriebrache in einen außergewöhnlichen, urbanen Ort mit viel Aufenthalts- und Lebensqualität zu verwandeln. Dazu tragen Aktionen wie die Rhine Side Gallery, ein außergewöhnlicher Street-Art-Festival mit Künstler*innen aus der ganzen Welt oder das Programm von Werft 765 mit Beachvolleyball, Open-Air-Kino, Nachhaltigkeitsmarkt oder mobilem Wasserspielplatz bei. Durch diese Veranstaltungen ist das Areal heute über die Grenzen der Stadt Krefeld bekannt.

Auf dem Weg zum neuen Rheinufer

Im vergangenen Jahr wurde die Krefelder Öffentlichkeit eingeladen, sich an der zukünftigen Planung der neuen Werft zu beteiligen. Eine Werkstatt gab den Bürger*innen die Möglichkeit, eigene Ideen für die Gestaltung der Promenade am Rheinufer zu äußern. Anfang diesen Jahres gab schließlich der Planungsausschuss der Stadt einen nächsten Schritt auf den Weg. Er entschied einen nicht offenen Realisierungswettbewerb für das etwa 1,6 Kilometer lange Gebiet am Rheinufer auszuschreiben. 

Im Rahmen des Wettbewerbs waren die teilnehmenden Büros gefragt, eine multifunktionale Veranstaltungs- und Freizeitfläche am Rheinufer Krefeld zu gestalten. Dabei kam der Anbindung des historischen Stadtkerns von Uerdingen an den Fluss große Bedeutung zu. Auch die Entwicklung einer neuen Infrastruktur, die unterschiedlichen Teilstücke barrierefrei zugänglich macht, war wichtig. Ebenso galt es die Eingänge und den Steiger einzubeziehen. Eine besondere Herausforderung stellte schließlich das wiederkehrende Risiko für Hochwasser am Rheinufer in Krefeld dar. 

Neue Veranstaltungs- und Freizeitfläche

Die Ideen des Gewinnerteams sehen Felder für Beachvolleyball mit Blick auf die Industriekulisse vor. Aber auch Außengastronomie mit Sand zwischen den Zehen und dem Rhein im Rücken, schweben den Gestalter*innen der Arbeitsgemeinschaft vor. Und ein Nachhaltigkeits- und Kleidermarkt kann aus Sicht der Gewinner*innen auch vor Graffitiwänden und kreativ bepflanzten Blumenkübeln stattfinden. 

Mit diesen Ideen hat der Entwurf des Berliner Büros FRL Franz Reschke Landschaftsarchitektur zusammen mit Freie Planungsgruppe Berlin die Jury überzeugt. Sie lobte die großen Ufertreppen, die einen Bezug zwischen Uerdingen und dem Rhein schaffen. Aber auch die Freiräume zum Niederlassen, die die unterschiedlichen Stadteingänge zum historischen Uerdinger Ortskern gestalten, gefielen den Juror*innen. Schließlich fand die grüne Fuge zwischen Radweg und Promenade Anklang, die schnelle Fahrräder von langsamen Fußgänger*innen trennt. Die Ideen zur Gestaltung des Areals Untere Werft am Rheinufer in Krefeld könnten auch an anderen Orten zum Tragen kommen. Denn die Aufgabe der neuen Nutzung des Rheinufers stellt sich an vielen anderen Orten längs des Stroms. 

Mehr zu Franz Reschke Landschaftsarchitektur: Das Landschaftsarchitekturbüro gewann letztes Jahr den Wettbewerb zum Vorplatz des Zentralfriedhofs Friedrichsfelde.

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