21.02.2024

Wettbewerb

Rosa Barba Prize 2023: Gewinnerprojekt

Vogelperspektive auf einen Park, in einem Felskrater aus hellgrauen und orangenen Felsen verläuft ein gewundener Pfad auf stegen. Der Tangshan Quarry Park in Nanjing von Z+T Studio erhält den Rosa Barba Prize 2023. Foto: Hai Zhang
Der Tangshan Quarry Park in Nanjing von Z+T Studio erhält den Rosa Barba Prize 2023. Foto: Hai Zhang

Gegen zehn weitere Finalist*innen hat sich der Tangshan Quarry Park in Nanjing von Z+T Studio durchgesetzt und den Rosa Barba Casanovas International Landscape Architecture Prize 2023 – kurz auch Rosa Barba Prize – gewonnen. Der Preis vergab eine Jury auf der 12. Internationalen Landschaftsbiennale in Barcelona.


Drei weitere Auszeichnungen neben dem Gewinnerprojekt

Verteilt auf fünf Kontinente und zehn Länder zeigten die Finalist*innen des Rosa Barbar Prize 2023 eine Bandbreite landschaftsarchitektonischer Ansätze rund um den Globus. Der Tangshan Quarry Park hat sich durch einen besonderen Narrativ zum Verhältnis von Natur, Mensch und Nicht-Menschen durchgesetzt. Neben dem Tangshan Quarry Park wurden aber auch noch anderen Projekte ausgezeichnet. Drei Projekte erhielten aufgrund ihrer hoffnungsvollen Ansätze eine Anerkennung: das Projekt Prado District of Medejean in Medellín (Kolumbien) von Edgar Mazo, Hope in Cape Town (Südafrika) von Tarna Klitzner Landscape Architect und West Midlands National Park bei Birmingham (England) von Kathryn Moore. Der Publikumspreis ging an den Park im Viertel Prado in Medellín von Edgar Mazo und wurde somit zweimal ausgezeichnet.

Tangshan Quarry Park, Nanjing, Z+T Studio, Foto: Bing Lu
Mit dem Tangshan Quarry Park gestalteten Z+T Studio einen stillgelegten Steinbruch in einen öffentlichen Park um. Foto: Bing Lu
Tangshan Quarry Park, Nanjing, Z+T Studio, Foto: Bing Lu
Zwei der vier Krater des ehemaligen Steinbruchs sind Teil des Parks. Foto: Bing Lu

Vier Krater werden heute unterschiedlich genutzt

Z+T Studio gestalteten einen stillgelegten Steinbruch in einen öffentlichen Park um. Der 30 Kilometer östlich von Nanjing gelegene Longquan-Steinbruch war von 1990 bis 2004 in Betrieb. In 15 Jahren entstanden vier große Krater an der Südseite des Tangshan-Berges. Die Felswände haben Höhenunterschiede von 50 bis 250 Metern. Diese wurden stabilisiert und der Steinbruch anschließend für Besucher*innen zugänglich gemacht. Die Bergbaugeschichte des Ortes ist in das Bildungsprogramm des neuen Parks integriert. Die Besucher*innen können durch pädagogische Elemente die negativen Auswirkungen des Bergbaus erleben.

Das Projekt umfasst eine Fläche von 40 Hektar und besteht aus vier großen Kratern. Ein Krater wird als Spa für ein Hotel genutzt, ein weiterer für Camping und Musikfestivals und die beiden übrigen Krater sind Teil des Parks. Dieser ist von Spazierwegen und Aussichtspunkten durchzogen. Zudem umfasst der Entwurf eine Wiese, einen Spielplatz und einen See.

Tangshan Quarry Park, Nanjing, Z+T Studio, Plan: Z+T Studio
Ein Überblick über den Tangshan Quarry Park, Karte: Z+T Studio
Tangshan Quarry Park, Nanjing, Z+T Studio, Credit: Z+T Studio, Hai Zhang
Schnitt und Spazierwege im Tangshan Quarry Park, Credits: Z+T Studio, Hai Zhang

Potenzial für einen positiven sozialen Wandel

Ein großer Teil des Projektes befasste sich mit der Erhöhung der Artenvielfalt, die durch den Bergbau verloren gegangen ist. Dabei war es den Verfasser*innen wichtig, dass die Nutzer*innen des Parks die Erholung des Naturraums verfolgen und erleben können. Seit der Fertigstellung des Parks im Jahr 2019 habe sich der ökologische Zustand des ehemaligen Steinbruchs deutlich verbessert, so das Planungsteam.

Z+T Studio gelingt es, ein gut durchdachtes Konzept zu einem poetischen, artenreichen und pädagogischen landschaftsarchitektonischen Projekt zu übersetzen, so die Jury des Rosa Barbar Prize 2023. Dabei werden menschliche und nicht-menschliche Akteur*innen berücksichtigt. Dynamische Prozesse werden aufgedeckt und Umwelt- und Sozialökologie in das Projekt integriert. Besonders wichtig war der Jury die soziale Bedeutung des Projektes. Nachweislich habe es das Potenzial für einen positiven sozialen Wandel und einen Nutzen für verschiedene Bevölkerungsschichten. Außerdem wurden besonders die Regenerierung und Rückgewinnung des Naturraums sowie der kooperative Ansatz gelobt.


Rosa Barba Prize auf der zwölfte Landschaftsbiennale

Die Jury der diesjährigen zwölften Landschaftsbiennale in Barcelona waren die Landschaftsarchitektin Martha Fajardo, der Architekt und Forscher Julio Gaeta, der IFLA-Präsident Bruno Marques, die Landschaftsarchitektin Kotchakorn Voraakhom und der Harvard Professor Gareth Doherty.

225 internationale Projekte wurden eingereicht. Davon wurden elf Finalist*innen ausgewählt, die am ersten Tag der Biennale im Palau de la Música Catalana in Barcelona präsentiert wurden. Am letzten Tag der Biennale wurden die Gewinnerprojekte bekannt gegeben. Der Rosa Barba Prize ist mit 15 000 Dollar dotiert und wird an ein Projekt vergeben, das in den fünf Jahren vor der Ausschreibung gebaut wurde. Die Gewinnerprojekte und Finalist*innen werden im Buchkatalog der Biennale veröffentlicht. Organisiert wird die Biennale von dem Collegi d‘Arquitectes de Catalunya (COAC) und der Universitat Politècnica de Catalunya (UPC).

Der Rosa Barba Prize 2023 wurde auf der zwöflten Ausgabe der Landschaftsbiennale in Barcelona vergeben. Was die Biennale beim nächsten Mal noch besser machen könnte, lesen Sie hier

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