Nicht nur Verwaltung, Politik und Planer*innen sind an der Gestaltung des neuen Quartiers beteiligt. Es wurde auch eine intensive Bürger*innenbeteiligung initiiert, um ein identitätsstarkes, gut angenommenes Viertel zu schaffen. So beteiligten sich rund 300 Bürger*innen an einer ersten Ideensammlung in der „Bürger*innenwerkstatt“. Und ihre Anforderungen sind vielfältig!
So wünschen sie sich beispielsweise günstige Wohnungen mit hohem energetischen und ökologischen Standard. Bürgermeister Buckreus sieht das „Rother Neuland“ als ein „Wohngebiet der Zukunft“. „Die Energie, die im Viertel verbraucht wird, soll zu 75 bis 80 Prozent aus dem Viertel kommen“, setzt sich Stadtbaumeister Wolfgang Baier als Ziel an. Das KfW-55-Haus wird zum Energiestandard. Auch Dach- und Fassadenbegrünungen sowie Photovoltaik-Anlagen sind gern gesehen.
Die circa 100 000 Quadratmeter versiegelte Fläche des Leoni-Fabrikgeländes sollen außerdem um rund 40 Prozent verringert werden. Durch das Entsiegeln werden viele Grünflächen entstehen – sei es als Quartierspark, Grünachse oder Bürgerpark. Auch stehen Gemüsegärten auf der Wunschliste der Bürger*innen. Eine Querbelüftung zwischen Wohngebiet und Landschaft sorgt für Luftaustausch. Gerade bei Hitzetagen ist dies wichtig. Zentrale Quartiersgaragen reduzieren den Verkehr. Im Inneren des „Rother Neulands“ soll dann das „Modal Split“ Modell gelten: möglichst emissionsfreie, geteilte oder öffentliche Verkehrsträger. Die Bürger*innen möchten, dass das neue Stadtviertel autofrei ist. Flexible Büros sollen u. a. in Form von Co-Working-Spaces das Arbeiten in Wohnortnähe möglich machen. Die Staatsregierung sieht in der Digitalisierung des ländlichen Raumes das große Potential, dass die Menschen freier in der Wahl ihres Wohn- und Arbeitsortes werden.