04.09.2023

Projekt

Round about nature – Entwurfsstudio „Into the Wild“

Visualisierung der Steganlage in der Wiese. Grafik: Marlene Werner
Visualisierung der Steganlage in der Wiese. Grafik: Marlene Werner

Statt dem Menschen herrschen im Entwurf „Round about Nature“ die Tiere über den Prenzlauer Berg. Der Entwurf von Marlene Werner – entstanden im Rahmen des Entwurfsstudios „Into the Wild“ der TU Berlin – gibt der Natur große Teile des Volksparks Prenzlauer Berg zurück. Der Mensch wird dabei zum respektvoll Beobachtenden, der auf Pfaden und Stegen zu Gast bei Mutter Natur ist.

Nicht nur in unserer Septemberausgabe 2023 machen wir Raum für Projekte aus dem Studium. Auch auf unserer Webseite stellen Studierende ihre eigenen Arbeiten selbst vor – zum Beispiel in diesem Beitrag. Die Projekte finden Sie alle auf unserer Themenseite „Studium“ und die Septemberausgabe gibt’s in unserem Shop.


Zwei Zonen im Volkspark – eine für Tiere, eine als Puffer

Der Entwurf „Round about nature“ nimmt die wild lebenden Tiere des Volksparks Prenzlauer Berg als Hauptakteure wahr. Den Tieren wird in dem Park ein geschützter Raum gegeben, wo sie ungestört vom Menschen leben können. Im Inneren des Parks werden dafür nahezu alle Bestandswege entfernt. Für die Haupterschließung bleibt ein bestehen.

Durch den Rundweg entstehen zwei Zonen im Volkspark – die Tierzone innerhalb des umfassenden Wegs und eine Art Pufferzone außerhalb des Rundwegs. In der Pufferzone ist eine Hundauslauffläche sowie ein Spielplatz verortet. Die Besucher*innen des Volksparks können sich hier frei bewegen.

Lageplan des Entwurfs, M 1:1.000. Grafik: Marlene Werner
Lageplan des Entwurfs, M 1:1.000. Grafiken: Marlene Werner
Lageplan des Entwurfs mit zielartgerechten Maßnahmen, M 1:500.
Lageplan des Entwurfs mit zielartgerechten Maßnahmen, M 1:500.

Ein Aussichtsturm für das Gefühl der Höhe

In der Tierzone sind die Menschen an vorgegebene Wege gebunden, welche an drei besondere Aufenthaltsflächen anschließen: Im Dickicht – Zwischen den Gräsern – Auf dem Berg. Diese drei Flächen heben die vielfältigen Bereiche des Parks mit ihren unterschiedlichen Charakteren hervor. So geht man „Im Dickicht“ des Walds auf schmalen Pfaden eng an dichtem Gebüsch und hohen Bäumen vorbei. Punktuell gibt es Stationen, an denen man die Tiere und Pflanzen mit verschiedenen Sinnen wahrnehmen kann.

In der Wiesenfläche des Volksparks befindet man sich auf einem leicht erhöhten Steg gefühlt „Zwischen den Gräsern“. Mithilfe der Steganlage spaziert man ohne direktes Betreten inmitten der Wiese und kann diesen besonderen Lebensraum erleben.

Neben dem großen Waldareal und der Wiese, ist die Topografie ein kennzeichnendes Merkmal des Parks. In diesem Entwurf wird einer von zwei bestehenden Berggipfeln für die Besucher*innen betretbar gelassen. „Auf dem Berg“ wird das Gefühl der Höhe durch einen Aussichtsturm noch mehr verstärkt. Von dort hat man einen Ausblick über den Park sowie eine Sichtachse zur Innenstadt Berlins.

Piktos Aufenthaltsflächen. Grafik: Marlene Werner
Piktos Aufenthaltsflächen. Grafik: Marlene Werner

Mensch und Tier – alle Nutzer*innen gleichermaßen mitbedenken

Diese drei Aufenthaltsorte geben den Menschen die Möglichkeit, den Park zu erleben und mit der Natur vor Ort in Kontakt zu kommen, ohne diese zu zerstören. Unerwünschtes Betreten der „wilden“ Areale wird durch räumliche Abgrenzungen unterbunden. Mit natürlichen Materialien, wie Holz, Naturstein und Benjeshecken, soll eine deutliche Trennung entstehen.

Der Rundweg wird mit einem Betonband eingefasst, welches sich gelegentlichen zu Sitzmöglichkeiten herausformt. Diese Einfassung ist nur einseitig, auf der Seite der Tierzone, vorgesehen. Eine Abgrenzung zur Pufferzone ist nicht geplant. Dadurch soll den Besucher*innen subtil verdeutlicht werden, welche Bereiche im Park frei betretbar sind und welche nicht.

Im Entwurf wird beispielhaft auf bestimmte Zielarten eingegangen. Durch die Planung sollen diese einen sicheren Lebensraum erhalten, welcher für die jeweilige Art alle lebensnotwendigen Bedürfnisse erfüllt. Der Volkspark soll somit zu einem Park für Tier und Mensch werden, in welchem alle Nutzer*innen gleichermaßen mitbedacht und berücksichtigt werden.

Piktos Neuordnung des Volkparks. Grafik: Marlene Werner
Piktos Neuordnung des Volkparks. Grafik: Marlene Werner

Der Entwurf entstand im Rahmen des Entwurfsstudios „Into the Wild“ an der TU Berlin. Mehr über die Hintergründe des Studios und den Volkspark Prenzlauer Berg lesen Sie hier, und weitere Entwürfe von Studierenden gibt’s hier zu entdecken.

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