Die schwimmende Stadt auf den Malediven stellt sich der Herausforderung des steigenden Meeresspiegels. Wie das Projekt „Maldives Floating City“ neue Standards für schwimmende Städte setzen will, erfahren Sie hier.
Die Malediven sind für viele vor allem eine Traumdestination zum Reisen. Zugleich gehören sie zu den Inselnationen, die besonders früh vom Klimawandel betroffen sein werden. Ihr höchster Punkt liegt nur 2,5 Meter über dem Meeresspiegel, sodass ein steigender Wasserpegel die 26 ringförmigen Atolle aus über 1 000 Koralleninseln schnell überfluten können. Eine Lösung ist die Idee schwimmender Städte, die sich mit dem Meeresspiegel bewegen.
Verkauf von schwimmenden Wohnungen startet in Kürze
Die niederländische Firma Dutch Docklands hat nun gemeinsam mit der maledivischen Regierung ein Projekt namens Maldives Floating City gestartet. Der Masterplan von Waterstudio aus den Niederlanden sieht mehrere Tausend schwimmende Wohneinheiten vor, die sich in einer Warmwasser-Lagune im Indischen Ozean mit einer Größe von über 200 Hektar befinden sollen. Die Floating City liegt nur 10 bis 15 Minuten Bootsfahrt von der Hauptstadt Male und dem internationalen Flughafen der Malediven entfernt.
Jede Wohneinheit hat direkten Zugang zum Wasser. Es soll sich um eine gemischte Gemeinschaft mit verschiedenen Nutzungsmöglichkeiten wie Wohnen, Shopping, Hotels und Restaurants handeln. Der Verkauf der Wohneinheiten soll bald beginnen. Aktuell ist es bereits möglich, sein Interesse auf der Website zu registrieren.
Schwimmende Stadt – Der Trend
Die Idee einer schwimmenden Stadt ist alt und wurde zum Beispiel bereits vom Uru-Volk auf dem Titicaca-See zwischen Bolivien und Peru umgesetzt. Dort werden Inseln aus Schilf genutzt, um Wohnraum sowie Platz für Landwirtschaft zu schaffen. In Amsterdam gibt es mit Waterbuurt eine kleine Siedlung von etwa 100 Häusern, die ebenfalls als Floating City zu beschreiben sind.
In den letzten Jahren gibt es immer mehr Vorschläge für schwimmende Städte im großen Stil. Zum Beispiel schlägt die US-amerikanische Firma Oceanix für die südkoreanische Stadt Busan eine Floating City vor. Diese Erweiterung, die bereits von Bjarke Ingels Architects entworfen wird, soll zunächst 10 000 Menschen beherbergen. Danach lassen sich dank modularer Bauweise immer mehr Einheiten hinzufügen.
Nun ziehen die Malediven nach. Ihre neue Stadt wird sich auf sechseckigen Segmenten befinden, die sich von der Geometrie an die örtlichen Korallenriffen orientieren. Die Wohnungen liegen nur knapp über dem Wasser, steigen und sinken aber mit dem Wasserstand. Brücken, Kanäle und Docks verbinden die Segmente und Sandstrände schützen die Struktur an ihren Außenseiten.