Die Stadt Münster wird gefördert. Sie bekommt 9,5 Millionen Euro vom Bundesinnenministerium. Dieses hat zum dritten Mal Modellprojekte für Smart Cities gesucht. Und die Smart City Münster gehört nun dazu. Sie kann in verschiedenen Projekte Digitalisierung und Stadtentwicklung enger zueinander bringen.
Digitalisierung in der Stadt
2020 hat das Bundesinnenministerium erstmals nach passenden Kommunen für das Programm „Modellprojekte Smart Cities: Stadtentwicklung und Digitalisierung“ gesucht. In diesem Jahr ging das Förderprogramm in die dritte Runde. In dieser hat sich auch die Stadt Münster beworben. Mit Erfolg. Zusammen mit 94 Städten, Kreisen und Gemeinden sowie interkommunalen Kooperationen konnte die westfälische Stadt reüssieren. Die Verantwortlichen vor Ort freuen sich. Sowohl der Leiter der Stabsstelle Smart City als auch der Stadtbaurat heißen die Förderzusage willkommen. Sie können nun etwa 9,5 Millionen Euro in innovative Projekte investieren.
Ohne digitale Technologien würde unser Leben kaum noch funktionieren. Überall sind Smartphone, Social Media oder Streaming präsent. Aber ist die Digitalisierung auch in der Planung unserer Städte angekommen? Nur wenige Kommune haben Strategien, die smarte Technologien und deren Bedeutung für die gesamte Stadt thematisieren. Das ist zudem auch keine kleine Aufgabe. Digitalisierung und Stadtentwicklung zusammen zu bringen, bedarf der Zusammenarbeit vieler Akteure.
Dritte Förderstaffel
Dass Digitalisierung und Stadtentwicklung nicht einfach zusammen kommen, weiß auch das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat. Deshalb unterstützt es seit 2020 Kommunen bei dieser Aufgabe. In diesem Sommer hat das Ministerium 28 neue Projekte ausgewählt. Die werden in der dritten Staffel der „Modellprojekte Smart Cities“ gefördert. Dazu gehört auch die nordrhein-westfälische Universitätsstadt Münster. Sie erhält einen Teil von den insgesamt 300 Millionen Euro, die 2021 zur Verfügung stehen. Bereits im vergangenen Jahr hatte die Bundesregierung im Konjunktur- und Zukunftspaket beschlossen, Modellprojekte wie die Smart City Münster zu fördern. Mit den Förderprogramm unterstützt der Bund Kommunen also dabei digitale Technologien für integrierte, nachhaltige und gemeiwohlorientierte Stadtentwicklung zu nutzen.
28 Modellprojekte in 2021
Die 28 ausgewählten Modellprojekte sollen sektorenübergreifende, digitale Strategien für das Stadtleben der Zukunft entwicklen. 2021 stehen sie deshalb unter dem Motto „Gemeinsam aus der Krise: Raum für Zukunft“. Die geförderten Modellprojekte sollen alle helfen, die Qualitäten der europäischen Stadt in das Zeitalter der Digitalisierung zu überführen. Diese Aufgabe trauten sich 94 Städte, Kreise und Gemeinden sowie interkommunale Kooperationen aus ganz Deutschland zu. Deren Bewerbungen durchliefen einen mehrstufigen Prüfprozess. Alle Bewerbungen wurden von je zwei externen Fachgutachtern bewertet. Schließlich wählte eine elfköpfige Jury aus Vertreter*innen aus Wissenschaft, Politik und kommunalen Spitzenverbänden 28 Smart Cities aus. Dazu gehört auch die Smart City Münster.
Smart City Münster
Projekte der Smart City Münster
Die fortschreitende Digitalisierung wirkt sich auf alle Lebensbereiche aus. Alle Städte und Gemeinden müssen sich dem digitalen Wandel stellen und die damit verbundenen Chancen nutzen. Die sieht auch die Stadt Münster so. Deren Bewerbung trägt den Titel „Digitalisierung findet Stadt: MünsterZukunft gemeinsam machen”. Damit nehmen die vorgeschlagenen Aktivitäten Bezug zum bestehenden Stadtentwicklungskonzept und zur Nachhaltigkeitsstrategie der Stadt Münster. Die Stabsstelle Smart City Münster, die im Dezernat für Planung, Bau und Wirtschaft angesiedelt ist, hat ingesamt 50 Projekte für die Bewerbung zusammen gebracht.
Nun kann die Smart City Münster zahlreiche innovative Projekte realisieren. Sie alle tragen dazu bei, erstens Münster als zukunftsfähigen Wirtschaftsstandort zu stärken und zweitens damit noch lebenswerter zu machen. Zu geplanten Projekte sind unterschiedlicher Art. Sie reichen vom Aufbau eines sensorbasierten Netzwerks von Umweltmessstationen über die Weiterentwicklung von Maßnahmen zur Busbeschleunigung bis zur Nutzung von offenen Daten zur Verbesserung des Radverkehrs. Aus vielen guten Ideen hat die Stabsstelle der Smart City Münster zwölf Maßnahmen ausgewählt. Sie gehören folgenden drei Kategorien an: Mitmach-Stadt, Klima-Stadt und Mobile-Stadt.
Weiterentwicklung der Smart City Münster
Koordinierung und internationaler Austausch
Die für die Bewerbung zusammengestellten Projekte sind also als Anfang zu verstehen. Das gesamte Projekt einer smarten Stadt in Münster wird kontinuierlich, in einem breiten Beteiligungsverfahren weiterentwickelt. Dabei helfen auch die neuen Fördermittel. Schon in der Bewerbungsphase ist deutlich geworden, dass es wichtig ist Ziele gemeinsam zu formulieren und Projekte gemeinsam zu bearbeiten. Dafür sind schon viele gute Gespräche innerhalb der Verwaltung und im Rahmen der Allianz Smart City Münster geführt worden. Vor dem Hintergrund ist die Auswahl der Smart City Münster ein Riesenerfolg. Es freut insbesondere die Stabsstelle der Smart City Münster und deren mittlerweile über 40 Partner*innen.
Die fachliche Begleitung der Smart Cities und die Einrichtung einer Koordinierungsstelle hat das Bundesinnenministerium einem Konsortium aus DLR, Fraunhofer, Difu, Creative Climate Cities und Prognos übertragen. Damit stehen folglich die Voraussetzungen für den Austausch von neuem Wissen. Und dieses muss also in die Breite der kommunalen Landschaft getragen werden. Dabei spielen einerseits Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft sowie andererseits die Zivilgesellschaft eine große Rolle. Den Dialog in Deutschland unterstützt zudem auch die „Nationale Dialogplattform Smart Cities“ und die „Smart City Charta“. Der internationale Dialog wird durch den Aufbau eines Internationalen Smart Cities Netzwerks wachsen. Und die Zusammenarbeit in der Europäischen Union stärkt das Vorhaben „Smart Cities befähigen – Handlungsansätze für die europäische Vernetzung“. Damit kann die Smart City Münster nun auch auf internationaler Ebene mitreden.
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