09.02.2023

Gesellschaft

Stipendium in Rom, Venedig und Paris

Eine hell erleuchtete gelbe Wand mit Pattina liegt im Hintegrund. Davor eine Straße mit Menschen im Schatten.
Die Eindrücke des Aufenthaltes bereichern das künstlerische Schaffen. Credit: Ivan Mandic via Unsplash

Die Stipendiat*innen für die Aufenthalte in der Deutschen Akademie Rom Villa Massimo und Casa Baldi, im Deutschen Studienzentrum in Venedig sowie im „Bundesateliers“ der Cité Internationale des Arts in Paris stehen fest. Mit diesen Stipendienaufenthalten ermöglicht es die Bundesregierung hochbegabten Künstler*innen aus Deutschland, sich künstlerisch weiterzuentwickeln. Wen die Jury auswählte und welches Landschaftsarchitekturbüro die Baukultur vertritt, lesen Sie hier.


Austausch durch Stipendium 

Es gilt als eine der wichtigsten Auszeichnungen, die Deutschland für Künstler*innen verschiedener Sparten zu vergeben hat: Ein Stipendium der Deutschen Akademie Rom Villa Massimo. Dahinter verbirgt sich ein Aufenthalt an den Standorten der Institution in Italien über mehrere Monate. In der italienischen Hauptstadt läuft das Programm am Haupthaus am Largo di Villa Massimo über 10 Monate. Am Standort Casa Baldi in Olevano Romano, einem Bergstädtchen, das etwa eine Stunde südöstlich von Rom liegt, ist der Aufenthalt auf 3 Monate begrenzt. In dieser Zeit können die ausgewählten Stipendiat*innen vor Ort kostenfrei wohnen und arbeiten. Für ihr Schaffen erhalten sie monatlich 2 500 Euro. Dabei steht im Mittelpunkt des Stipendiums der gegenseitige Austausch. Sowohl die Umgebung als auch die permanente Konfrontation mit anderen Kulturschaffenden dient als Anregung. Durch Konzerte, Exkursionen, Lesungen oder Symposien wird die wechselseitige Auseinandersetzung gefördert. Am Ende des Aufenthaltes zeigt eine Ausstellung die entstandenen Werke.


Inspiration für die Zukunft

Das Deutsche Studienzentrum in Venedig bietet die gleichen Möglichkeiten wie die Programme in und um Rom. Je nach Standort erwarten die Stipendiat*innen andere Eindrücke. So liegt die Casa Baldi beispielsweise eher abgelegen, wodurch gleichzeitig der Kontakt zu den Bewohner*innen Olevanos eine größere Rolle spielt. Rom und Venedig sind hingegen lebhafte Metropolen mit einem jeweils eigenen Charme. Kulturstaatsministerin Claudia Roth erklärt, dass sowohl die Casa Massimo, als auch die Casa Baldi und das Studienzentrum Venedig ganz besondere Orte seien. „Sie verbinden Deutschland und Italien durch die Kunst. Sie sind Orte der Geschichte, die Inspiration für die Zukunft liefern.“ Damit hebt sie auch die Relevanz des Programms an sich hervor. Sie sieht es als große Chance für die Künstler*innen „in dieser besonderen Atmosphäre an ihren Projekten zu arbeiten und gleichzeitig Italien und seine Kultur zu erleben, deutsch-italienische Perspektiven zu entwickeln und in das eigene künstlerische Schaffen aufzunehmen.“


Sowatorini Landschaft unter den Preisträger*innen

Die Liste an Stipendiat*innen umfasst diverse Sparten. Neben der Bildenden Kunst, werden auch Förderungen in der Kategorie Architektur, Musik und Literatur vergeben. So wähnen sich unter den glücklichen Auserwählten für den nächsten Turnus beispielsweise auch Sebastian Sowa und Gianluca Torini. Besser bekannt als Sowatorini Landschaft aus Bochum. Das Büro hat in der Vergangenheit immer wieder mit künstlerischen Interventionen und Ausstellungen überrascht. Über ihren Studienaufenthalt in Rom sind sie überglücklich: „Diese einmalige Chance wollen wir nutzen und die experimentelle Auseinandersetzung mit Landschaft, in unserem Atelier und in der Stadt, zum Thema machen.“ Weitere Preisträger*innen in der Villa Massimo in der Sparte Architektur ist Susanne Brorson. Im Themenbereich Bildende Kunst konnten Yael Bartana, Bjørn Melhus und Manaf Halbouni die begehrten Plätze ergattern. Katerina Poladjan und Kristof Magnusson in der Sparte Literatur sowie Dr. Oscar Bianchi und Marko Nikodijevic im Bereich Musik vervollständigen schließlich das Team.


Stipendiat*innen in Olevano Romano und Venedig

Über einen dreimonatigen Aufenthalt an der Casa Baldi in 2023/2024 dürfen sich Folke Köbberling (Architektur) und Katharina von Stuckrad gemeinsam mit Jan Trutz und Götz von Stuckrad (Architektur) freuen. Außerdem Annika Kahrs (Bildende Kunst), Paul Spengemann (Bildende Kunst), Manja Präkels (Literatur), Yevgeniy Breyger (Literatur), Kathrin Angela Denner (Musik) und Amen Feizabadi (Musik). In Venedig werden Jens Casper und Isabel Zintl die Sparte Architektur vertreten. Weiterhin Leila Hekmat und Sarah Degenhardt die Bildende Kunst. Weiterhin wurden im Bereich Literatur Joshua Groß und Lucy Fricke ausgezeichnet und schließlich als Musiker*innen Gordon Williamson und Dr. Clara Maïda.


Stipendiat*innen der „Bundesateliers“

Neben den Stipendien in Italien, wurden auch die Stipendiat*innen der sogenannten „Bundesateliers“ der Cité Internationale des Arts in Paris bekannt gegeben. Die Kosten dafür übernimmt das jeweilige Bundesland der Ausgezeichneten. Prof. Sandra Bartoli und Silvan Linden, sowie Hannes Mayer (Architektur) gehören zu den glücklichen Gewinner*innen. Weiterhin Juliane Jaschnow und Rosa Wernecke (Bildende Kunst), sowie Tobias Klich und Philipp Krebs (Musik).

Das Programm, welches aus dem Bundesetat für Kultur und Medien finanziert wird, hält für die Preisträger*innen eine einmalige Chance bereit. Es wird spannend sein, die Entwicklung der Stipendiat*innen über den Zeitraum ihres Auslandsaufenthaltes zu verfolgen. Sowohl ihr künstlerisches Schaffen als auch die persönliche Komponente dürften von dem Austausch mit dem Gastland profitieren.

Auch im Wettbewerb überzeugt Sowatorini. So gewann zum Beispiel ihr Entwurf zur Möllerbrücke Dortmund den ersten Platz.

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