22.09.2023

Projekt

TU München Hyperloop – Teststrecke eröffnet

Move to Improve
In Ottobrunn hat die europaweit erste Testrecke für Hyperloop eröffnet. Foto: © TUM 2023 Hyperloop
In Ottobrunn hat die europaweit erste Testrecke für Hyperloop eröffnet. Foto: © TUM 2023 Hyperloop

Ein Team der TU München forscht seit zehn Jahren am Hyperloop. Nun wurde in Ottobrunn Europas erste vollständig für den Passagierbetrieb zertifizierte Teststrecke eröffnet.

Was klingt wie eine Sience Fiction Vision, könnte mit dem Hyperloop schon bald zur Realität werden. © TUM 2023 Hyperloop
Was klingt wie eine Science-Fiction-Vision, könnte mit dem Hyperloop schon bald zur Realität werden. Foto: © TUM 2023 Hyperloop

TU München Team forscht an Hyperloop

Mit 900 Kilometern pro Stunde in einer Kapsel durch eine luftleere Röhre reisen. Was klingt wie ein Szenario aus einem Science-Fiction-Film, daran tüftelt ein Team der Technischen Universität München. Der sogenannte Hyperloop soll nämlich genau das ermöglichen. Das Projekt nahm seinen Anfang, nachdem Elon Musk vor 2012 zu dieser Technik einen Wettbewerbe für Studierende auslobte. Dabei sicherten sich Teams der Technischen Universität München den ersten Platz. Auch im Folgenden konnten sie immer wieder bei Wettbewerben in Musks Dunstkreis glänzen. Dessen Raumfahrtfirma SpaceX hatte auf einem Grundstück in Kalifornien noch bis 2022 selbst eine 1,6 Kilometer lange Teststrecke mit rund 1,8 Metern Durchmesser. 2019 beispielsweise stellten die Münchner*innen dort einen Geschwindigkeitsrekord von 463 km/h auf. Seit gut 10 Jahren tüfteln die Entwickler*innen nun am Projekt Hyperloop. Insgesamt umfasst das Team mittlerweile 86 Mitarbeitende aus 26 Nationen.

In Ottobrun hat die europaweit erste Testrecke für Hyperloop eröffnet. © TUM 2023 Hyperloop
Mit der Eröffnung des Testtunnels in Ottobrunn wird ein Meilenstein in der Entwicklung des Hyperloop gefeiert. Fotos: © TUM 2023 Hyperloop
In Ottobrun hat die europaweit erste Testrecke für Hyperloop eröffnet. © TUM 2023 Hyperloop

Kapsel mit Passagier*innen an Bord

Als weiteren Meilenstein in der Entwicklung sehen die Verantwortliche die Teststrecke, die nun in Ottobrunn nahe der bayerischen Hauptstadt eröffnet wurde. Es ist Europas erste vollständig für den Passagierbetrieb zertifizierte Teststrecke. In Nevada gelang der US-Firma Hyperloop One bereits 2020 die Fahrt einer Kapsel mit Menschen an Bord durch eine Teströhre. Ein Jahr später gab sie die Forschung am Personenverkehr jedoch auf, um sich auf das praktikablere Frachtgeschäft zu konzentrieren. Was in Ottobrunn nun geschieht, könnte also durchaus auch international bedeutsam sein. Nicht umsonst ist das Projekt an der Universität München seit einiger Zeit in einem eigenen Hyperloop-Programm verankert. Dieses ist wiederum seit 2020 Teil der „Hightech Agenda Bayern“ und wird vom Freistaat Bayern mitfinanziert.

In Ottobrun hat die europaweit erste Testrecke für Hyperloop eröffnet. © TUM 2023 Hyperloop
Der Testtunnel ist 24 Meter lang und legt den Fokus auf auf die Kapsel und die Sicherheit der Passagier*innen im Vakuum. Fotos: © TUM 2023 Hyperloop
Der Testtunnel ist 24 Meter lang und legt den Fokus auf auf die Kapsel und die Sicherheit der Passagier*innen im Vakuum. © TUM 2023 Hyperloop

Hyperloop in Ottobrunn

Bei der feierlichen Einweihung waren deshalb auch unter anderem Ministerpräsident Markus Söder und Wissenschaftsminister Markus Blume (CSU) anwesend. Söder sprach von einem „Superpotenzial“ und Blume betonte, jede große Idee habe einmal klein angefangen. Damit mochte er auf die Größe – beziehungsweise Länge – des Testtunnels anspielen. Dieser ist derzeit nur rund 24 Meter lang. Auf dieser Strecke sind zunächst keine neuen Geschwindigkeitsrekorde zu erwarten. Um auf ein Tempo von rund 900 Kilometern pro Stunde zu kommen, braucht der Hyperloop zehn bis zwanzig Kilometer. Die Kapsel mit fünf Plätzen in Ottobrunn bewegt sich hingegen nur mit Schritttempo durch die Röhre. Zum jetzigen Stand soll dort jedoch vorrangig die Abdichtung der Betonröhre im realen Maßstab erforscht werden. Außerdem liegt ein Fokus auf der Kapsel und der Sicherheit der Passagier*innen im Vakuum der Röhre. Weiterhin ist eine vertiefte Erforschung der Steuerung und des Antriebssystems vorgesehen. Schließlich arbeiten die Forscher*innen ein Bahnhofskonzept aus.

Der Hyperloop soll im fertigen Zustand bis zu 900 Kilometer pro Stunde erreichen - und dabei Güter und Menschen transportieren. © TUM 2023 Hyperloop
Der Hyperloop soll im fertigen Zustand bis zu 900 Kilometer pro Stunde erreichen - und dabei Güter und Menschen transportieren. Visualisierungen: © TUM 2023 Hyperloop
Der Hyperloop soll im fertigen Zustand bis zu 900 Kilometer pro Stunde erreichen - und dabei Güter und Menschen transportieren. © TUM 2023 Hyperloop

Nächste Schritte

Die erste Testfahrt des Prototyps fand am 10. Juli diesen Jahres statt. Und auch den nächsten Schritt hat das internationale Team bereits ins Auge gefasst: Bis 2025 möchten sie eine ein Kilometer lange Teststrecke bauen. Wo und wann ist offen. Jedoch soll diese auch der Öffentlichkeit zum Probefahren zur Verfügung stehen. Die Science-Fiction-Vision der Fortbewegung könnte in den nächsten Jahren also tatsächlich realisiert werden.

Mehr zum Hyperloop in Deutschland lesen Sie hier.

 

 

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