20.10.2021

Wettbewerbe

Wettbewerb für ein Gemeinschaftshaus in Salach

Wettbewerb Salach 1. Preis: Gemeinschaftshaus mit Bürgergarten (Visualisierung: Studio LEK und ah Landschaftsarchitekten)

Wettbewerb Salach 1. Preis: Gemeinschaftshaus mit Bürgergarten (Visualisierung: Studio LEK und ah Landschaftsarchitekten)

Die Internationale Bauausstellung 2027 StadtRegion Stuttgart belebt das Areal der ehemaligen Textilfabrik Schachenmayr in Salach neu. Dort wird ein durchmischtes Quartier wachsen. Nun ist der Wettbewerb für das Gemeinschaftshaus des Quartiers in Salach entschieden. 

Die kleine Stadt Salach gestaltet das Gelände der ehemaligen Textilfabrik Schachenmayr um. Im Rahmen der IBA 2027 wird das Areal neu entwickelt. In Zukunft werden hier 800 Menschen ein neues Zuhause in einem sozial durchmischten und identitätsstiftenden Quartier finden. Einen zentralen Punkt bildet ein neues Gemeinschaftshaus. Über dessen Gestaltung hat nun der Wettbewerb Salach entschieden. Das neue Haus prägt den Eingang in das neue Quartier am Mühlkanal. Darüber hinaus bindet der Neubau die neue Wohngegend an den alten Ortskern von Salach an.

Wettbewerb Salach 1. Preis: Gemeinschaftshaus mit Bürgergarten (Visualisierung: Studio LEK und ah Landschaftsarchitekten)
1. Preis: Gemeinschaftshaus mit Bürger*innengarten in der Gemeinde Salach (Visualisierung: Studio LEK und ah Landschaftsarchitekten)

Die Gemeinde Salach

Auf halber Strecke zwischen Stuttgart und Ulm liegt die kleine Stadt Salach. Sie hat etwa 8 000 Einwohner*innen und ist gut an das überregionale Verkehrsnetz angebunden. Das macht sie zu einem beliebten Wohngebiet mit einem regen Kultur- und Vereinsleben. Darüber hinaus ist Salach aber auch ein Standort für Arbeitsplätze im produzierenden Gewerbe und im Dienstleistungsbereich. Nicht zuletzt profitiert Salach von seiner Lage im landschaftlich attraktiven Filstal, das zur Erlebnisregion Schwäbischer Albtrauf gehört. Im Rahmen der IBA 2027 erhält die Gemeinde Salach neue Chancen für ihre städtebauliche Entwicklung. Die Neunutzung des Geländes der alten Textilfabrik Schachenmayr gehört dazu. Auf dem Gelände entsteht auch ein Gemeindehaus, über dessen Gestaltung nun der Wettbewerb Salach entschieden hat.

Internationale Bauausstellung 2027

Genau einhundert Jahre nach der Eröffnung der Stuttgarter Weissenhofsiedlung 1927 kommt wieder eine Internationale Bauausstellung nach Stuttgart. Diesmal nimmt sie die gesamte StadtRegion Stuttgart ins Visier. In der kommenden IBA sollen Antworten auf die Frage gefunden werden: Wie wollen wir zukünftig leben und wohnen? Die IBA wird einen Aufbruch in die Zukunft aufzeigen. Sie soll neue Formen des Wohnens in neuartigen Bauprojekten in der ganzen Region erlebbar machen. Natürlich führt der Weg in die Zukunft über die Menschen vor Ort. Sie werden eng in den Dialog eingebunden. Sie werden helfen, neue Ideen für den gesellschaftlichen, technologischen und ökologischen Wandel zu entwickeln. Diesen gemeinsamen Prozess leitet und begleitet die IBA 2027. Sie ist auch die Ausloberin von Wettbewerben. Der Wettbewerb Salach ist darunter nur einer von vielen.

1. Preis: Modell von Studio LEK und ah Landschaftsarchitekten(Foto: KE Stuttgart / Julia Schütz)

Internationaler Wettbewerb Salach

Für die Gestaltung des Gemeinschaftshauses im neuen Quartier am Mühlkanal haben internationale Expert*innen der Architektur und Landschaftsarchitektur Ideen entwickelt. Insgesamt nahmen 28 Büros aus der Schweiz, Deutschland und Österreich am Wettbewerb Salach teil. Am Ende kürte die Jury den Entwurf von Maximilian Heidecker, Ferdinand Albrecht, Marion Montiel und Johannes Sack vom Studio LEK aus München zum Sieger. Sie arbeiteten zusammen mit Kerstin Anderson und Fabian Hinterkopf von ah Landschaftsarchitekten aus Stuttgart.

Die Entwerfer*innen schlagen vor, auf der ehemaligen Kleingartenanlage Krautländer einen großzügigen Bürger*innengarten anzulegen. In diesen eingebettet liegt außerdem ein großes, nach Osten terrassiertes Gebäude in Holz-Hybrid-Bauweise. Dieses neue Gemeinschaftshaus beherbergt eine Kindertageseinrichtung sowie Bildungs- und Begegnungsräume. Darüber hinaus lädt der neue, öffentlich zugängliche Garten alle Menschen aus Salach ein. Als Bürger*innengarten bietet er eine weitläufige Grünfläche mit einer Pergola, einer Freiluftbühne sowie Plätze zum Picknicken. Ergänzt werden diese Angebote durch Beete für Gemüse, Blumen und Obstgehölze. Sie bilden den Abschluss des Bürger*innengarten und erinnern an die ehemalige Nutzung des Areals als Kleingartenanlage.

1. Preis: Schwarzplan (Studio LEK und ah Landschaftsarchitekten)
1. Preis: Lageplan (Studio LEK und ah Landschaftsarchitekten)
1. Preis: Grundriss (Studio LEK und ah Landschaftsarchitekten)
1. Preis: Stadtplatz und neuer Haupteingang des Gemeinschaftshauses (Studio LEK und ah Landschaftsarchitekten)

Gemeinschaftshaus mit vielen Aufgaben

Der Entwurf für das Gemeinschaftshaus von Maximilian Heidecker, Ferdinand Albrecht, Marion Montiel und Johannes Sack vom Studio LEK aus München sowie Kerstin Anderson und Fabian Hinterkopf von ah Landschaftsarchitekten aus Stuttgart ist mutig und selbstbewusst. Er besticht durch seine kreative Gebäudeanordnung, die erstens genug Raum für einen großzügigen offenen Garten lässt und zweitens einen gelungenen Abschluss des Geländes zur Bahnlinie herstellt. Der Wettbewerb Salach hat also nicht nur Ideen für ein neues Gebäude gebracht. Vielmehr schafft der Entwurf eine Verbindung zwischen dem neuen Quartier am Mühlkanal und dem alten, bestehenden Ortskern von Salach. Zugleich schafft das schmale, bis zu zwölf Meter hohe Gemeindehaus einen Lärmschutz. Der lauten Bahnlinie zugewandt liegen im Gebäude Proberäume, eine Bürger*innenküche und Fahrradwerkstätten. Damit werden nicht nur die Geräusche des Bahnverkehrs abgeschirmt, sondern auch die Nachfrage nach verschiedenen, unter anderem auch temporären, Nutzungen befriedigt.

Mit der Idee des Riegels hat das Gewinner*innenteam im Wettbewerb Salach schließlich gepunktet. Die Idee ist ein Alleinstellungsmerkmal, das die Arbeit auszeichnet. Hier ist der Lärmschutz nicht über eine Mauer gewährleistet. Vielmehr hält das Gemeinschaftshaus den Lärm ab und bietet zugleich Raum für innovative Nutzungen. Diese kreative und mutige Lösung hat der Jury besonders gut gefallen. Davon profitiert auch der Park. Er wird somit zu einem lebendigen Ort. Und das neue Gemeinschaftshaus schafft dadurch eine wichtige Verbindung zwischen dem neuen Quartier am Mühlkanal und dem altem Salach.

Die IBA 2027 lobt derzeit viele Wettbewerbe in der Region Stuttgart aus. Ein IBA’27-Projekt ist auch das „Postareal Böblingen“. Mehr dazu hier.

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