10.03.2021

Wettbewerb

Wettbewerbsergebnisse im März 2021

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Interessiert an aktuellen Wettbewerbsergebnissen der Landschaftsarchitektur, aber kaum Zeit sich diese richtig anzuschauen? In der Wettbewerbsübersicht der G+L informiert Heike Vossen regelmässig über die spannendsten Wettbewerbe. Hier die Wettbewerbsergebnisse im März 2021.

Acht Entwürfe konkurrierten um den Sieg im Realisierungswettbewerb zur Platzneugestaltung in Ahlen – der 1. Preis ging an Franz Reschke Landschaftsarchitektur.
Mit der Idee eines „Platzparks“ gelingt dem Siegentwurf laut Jury eine funktionell und räumlich überzeugende Lösung, vergleichbar mit der „Quadratur des Kreises“.
Aktionsfelder wie das flach im Boden integrierte Wasserspiel gliedern die große Platzmitte, zwängen den Raum aber nicht in ein festes Platzprogramm – die Fläche bleibt weiterhin vielfältig nutzbar.
Mit möglichst geringer Versiegelung, erweiterten Pflanzflächen und sogenannten Regenwasserbeeten soll ein für das Klima resilienter Freiraum entstehen.
Piktogramm Zugänge und Anziehungspunkt Kiosk samt Wasserspiel.

Neugestaltung Dr.-Paul-Rosenbaum-Platz, Ahlen; 1. Preis Franz Reschke Landschaftsarchitektur, Berlin

Alle Bilder: © Franz Reschke Landschaftsarchitektur

Der Siegentwurf entwickelt den bisherigen Festplatz zu einem vielfältig bespielbaren „Platzpark“, erhält dabei jedoch als großes Potenzial sowohl die Weitläufigkeit als auch die Möglichkeit eines variablen Platzprogramms. In der Mitte entsteht ein Platzraum, gegliedert durch Aktionsfelder. Die Verfasser*innen entwickeln die grünen Platzränder teils aus dem Bestand heraus zu offenen extensiven Pflanzflächen und ergänzen das Grünvolumen durch weitere Baumsetzungen. Mit stadtklimaverträglichen Zukunftsbäumen, die das neue Angebot an Spiel- und Verweilorten beschatten sowie Regenwasserrückhalteflächen, entwickelt sich ein klimaresilienter Freiraum. Die neue Dichte an Grün erinnert zusätzlich an die ehemals dort angesiedelte Gärtnerei. Die umgebende Pflanzung stärkt die Platzmitte als eigenständigen Raum, die notwendigen Parkplätze und Verkehrsflächen gliedern sich außerhalb an. Weitläufige Entrees verknüpfen den Platz mit dem angrenzenden Stadtraum, unterstützt durch Serviceangebote wie Café und Mobilstation.

 

Das Kölner Büro Greenbox Landschaftsarchitekten siegte im freiraumplanerischen Realisierungswettbewerb der Wallfahrtsstadt Kevelaer unter elf Teilnehmer*innen.
Mit den „Bürgergärten Kevelaer“ prägt zukünftig kein klassischer, steinerner Stadtplatz den zentralen Freiraum, sondern ein grüngeprägter Stadtraum mit unterschiedlichen Teilräumen.
Eine orthogonale Grundstruktur strukturiert zukünftig den Stadtraum.
Vor dem Rathaus bildet der Bürgerboulevard zugleich den erweiterten Vorplatz.
Piktogramme zu Klimaschutz, Gehölzstruktur und Verkehr

Peter-Plümpe-Platz, Kevelaer; 1. Preis Greenbox Landschaftsarchitekten, Köln

Alle Bilder: © Greenbox

Der Siegentwurf etabliert mit den „Bürgergärten Kevelaer“ einen vielfältigen und repräsentativen Freiraum für alle Generationen. Der zentral im Wallfahrtszentrum Kevelaer gelegene Stadtplatz soll sich zu einem multifunktionalen, grüngeprägten Stadtraum entwickeln, der das Stadtbild als Willkommens- und Verknüpfungspunkt bereichert. Verschiedene Nutzungsbereiche gliedern den Raum in eine urbane multifunktionale Platzfläche im Süden und eine Spiel- und Liegewiese als Grünes Forum im Norden. Der „Bürgerboulevard“ verknüpft die beiden gegensätzlichen Bereiche als breite Wegeachse, begleitet von einer Baumreihe aus Zierkirschen, im Wechsel mit hölzernen Decks als individuell nutzbare Sitzelemente. Der Boulevard bildet zugleich den erweiterten Vorplatz des neuen Rathauses. Wie ein Mosaik gliedern sich sämtliche weiteren Nutzungsbereiche und Angebote in diese orthogonale Grundstruktur ein, die den Platz damit räumlich klar charakterisiert.

 

Die Düsseldorfer Landschaftsarchitekten Strauchwerk siegten gemeinsam mit Leinfelder Ingenieure bei der Mehrfachbeauftragung unter vier Entwurfsteams. © Strauchwerk/ chora blau Visualisierung + Grafik
Die Treppe am Schiffsanleger bildet den Auftakt der neuen Rheinpromenade. © chora blau Visualisierung + Grafik
Eine überdimensionale Ei-Skulptur stärkt die Identität des neugeschaffenen Ortes. © Strauchwerk
Die neue Rheinpromenade trennt den Verkehr für Fußgänger, Radfahrer und Autos. © chora blau Visualisierung + Grafik
Detailplan zur Treppe am Schiffsanleger © Strauchwerk

Umgestaltung der Rheinpromenade in Monheim am Rhein; Gewinner*innen Strauchwerk Landschaftsarchitekten mit Leinfelder Ingenieure

Die Stadt Monheim und ihre Bewohner*innen sollen wieder nah an den Rhein – das Ziel verfolgt der Gewinnentwurf der Mehrfachbeauftragung. Der Entwurf trennt dafür den Verkehr entlang der Rheinuferpromenade und reduziert die Geschwindigkeit auf Tempo 30. Auftakt der neuen Uferzone bildet die Freitreppe am neuen Schiffsanleger mit Lauf- und Sitzstufen. Als neuer Treffpunkt inszeniert sie den Stadteingang und ermöglicht mit unterschiedlich großen Podestflächen vielfältigen Aufenthalt und Ausblick über den Rhein. Ergänzend dazu platzieren die Verfasser*innen auf der Treppenanlage einen identitätsstiftenden Solitär, eine dem Märchen entlehnte überdimensionale Ei-Skulptur. Zwei platzartige Aufweitungen segmentieren als sogenannte Ufer-Terrassen die rund 500 Meter lange Promenade. Zum Ufer hin ermöglichen großformatige Betonblöcke Zugang und Aufenthalt am Wasser. Zwei weitere Stufenanlagen akzentuieren die Uferpromenade, darunter die von den Verfasser*innen als „Rhein-Theater“ bezeichnete Anlage vor der Kulturraffinerie.

 

Im nichtoffenen Wettbewerb siegten unter vier Teilnehmer*innen das Team aus STUDIO-MRA (Architekten), Stefan Link (Landschaftsarchitekt) und Jochen Damian Fischer (Künstler).
Der Freiraum als „Grünes Band“ verbindet das neue Quartier und hält die punktförmige Bebauung zusammen.
Vorgeschlagene Transformation des ehemaligen Zinkwerks Zincoli
Vorgeschlagene Transformation des ehemaligen Zinkwerks Zincoli
Mit Licht inszenierte Landmarke Zincoli-Kamin bei Nacht

Landmarke „Zincoli-Kamin“ in Stolberg; 1. Preis STUDIO-MRA mit Landschaftsarchitekt Stefan Link und Künstler Jochen Damian Fischer

 

Alle Bilder: © STUDIO-MRA

Um Stolbergs rund 80 Meter hohe Landmarke, den sogenannten ZINCOLI-Kamin, in ein städtebauliches Konzept zu integrieren, forderte die Stadt Teams aus Architekt*innen, Künstler*innen und Landschaftsarchitekt*innen zu einem gemeinsamen Entwurf auf. Das Siegteam bindet das Wahrzeichen in eine klare städtebauliche Struktur ein, mit einfach zugeschnittenen Bauten. Ein grünes Parkband hält die punktförmige Bebauung zusammen, in dessen Zentrum der Zincoli-Kamin steht. Das neue Quartier ergänzt den Bestand, die lockere Setzung ermöglicht Einblicke und Sichtbezüge auf das Areal und den Kamin. Der lineare Freiraum verbindet das neue Quartier; als Aufenthaltsorte ergänzen kreisförmige Treffpunkte, die sich sowohl am Kamin ansiedeln als auch im Park verteilen. Nur kleine Eingriffe verhelfen dem Kamin zu einer neuen Lesart: Vier neue Fenster leuchten nachts in jede der Himmelsrichtungen. Nach Innen inszenieren weitere Lichträume das Raumerlebnis des Kamins.

Das waren die wichtigsten Wettbewerbsergebnisse im März 2021. Hier finden Sie die Wettbewerbsergebnisse vom Februar.

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