29.10.2018

Wettbewerb

Wettbewerbsübersicht Oktober 2018 (2/2)

Liegen

Herrengarten in Siegen – 1. Preis Rehwaldt Landschaftsarchitekten, Dresden

Interessiert an aktuellen Wettbewerbsergebnissen der Landschaftsarchitektur, aber kaum Zeit sich diese richtig anzuschauen? In der Wettbewerbsübersicht der G+L informiert Heike Vossen über die spannendsten Wettbewerbsergebnisse der letzten zwei Wochen und was man über sie wissen muss.

[f] landschaftsarchitektur siegte im freiraumplanerischen Wettbewerb zur Neugestaltung von Marktplatz und Dr.-Segin-Platz in Warstein. © [f] landschaftsarchitektur
Ein präzise gesetztes Brunnenelement akzentuiert und belebt den Marktplatz. Der Brunnen bildet die Klammer zwischen Platz und freigestellter Kirche. © [f] landschaftsarchitektur
Mit artifizieller Hügellandschaft und Großsträuchern bildet der Dr.-Segin-Platz den ruhigen grünen Gegenpart zum steinernen Marktplatz. © [f] landschaftsarchitektur
Nachts sollen zusätzliche Lichteffekte den Platz beleben, so der Vorschlag der Planer. © [f] landschaftsarchitektur
Entwurfskonzept und Grünstruktur der beiden Plätze. © [f] landschaftsarchitektur
Die reduzierte und klare Gestaltsprache zeigt sich auch in den Ausstattungselementen. © [f] landschaftsarchitektur

Neuer Stadtteil Dietenbach, Freiburg im Breisgau – 1. Preis K9 Architekten, Freiburg, mit Latz + Partner, Kranzberg

Der ehemals repräsentative Herrengarten in Siegen soll wieder zu einem Freiraum werden und als „grüne Mitte“ der Stadt fungieren. Aktuell dominiert noch ein Geschäftszentrum aus den 1970er Jahren das Innenstadtareal. Alle Wettbewerbsentwürfe sahen den Abriss des Gebäudekomplexes vor, der Siegerentwurf von Rehwaldt Landschaftsarchitekten überzeugte die Jury aber durch seinen prägnanten schlichten Ansatz. Die Planer entwickelten ein robustes starkes Grundkonzept, das sich dank fehlender Nutzungsdeterminierung multifunktional nutzen lässt, aber dennoch einen unverwechselbaren Ort schafft. In die Mitte des steinernen Stadtraums legen sie einen grünen Gartenraum – von einer Mauer umrahmt, fungiert er als „hortus conclusus“. Der Rahmen selbst variiert in Höhe und Breite, und schafft durch sein vertikales Spiel Bereiche der Abschirmung und Transparenz. Er bildet damit nicht nur schützende Grenze, sondern präsentiert sich zugleich als urbanes umlaufendes Multimöbel, das beidseitig erreichbar ist – als Sitz- und Liegefläche, Picknickort und Mini-Bühne.

[f] landschaftsarchitektur siegte im freiraumplanerischen Wettbewerb zur Neugestaltung von Marktplatz und Dr.-Segin-Platz in Warstein. © [f] landschaftsarchitektur
Ein präzise gesetztes Brunnenelement akzentuiert und belebt den Marktplatz. Der Brunnen bildet die Klammer zwischen Platz und freigestellter Kirche. © [f] landschaftsarchitektur
Mit artifizieller Hügellandschaft und Großsträuchern bildet der Dr.-Segin-Platz den ruhigen grünen Gegenpart zum steinernen Marktplatz. © [f] landschaftsarchitektur
Nachts sollen zusätzliche Lichteffekte den Platz beleben, so der Vorschlag der Planer. © [f] landschaftsarchitektur
Entwurfskonzept und Grünstruktur der beiden Plätze. © [f] landschaftsarchitektur
Die reduzierte und klare Gestaltsprache zeigt sich auch in den Ausstattungselementen. © [f] landschaftsarchitektur

Neugestaltung Marktplatz in Warstein – 1. Preis [f] landschaftsarchitektur, Solingen

Der Wettbewerb um den neuen Freiburger Stadtteil Dietenbach ist entschieden. K9 Architekten gingen mit Latz + Partner Landschaftsarchitektur aus dem städtebaulichen Wettbewerb mit angeschlossenem Verhandlungsverfahren als Sieger hervor. Ihre Idee, das städtebauliche Konzept an den Freiraumverbindungen aufzubauen, überzeugte die Jury. Zwei Wasserläufe gliedern die Fläche als Freiraumachsen und knüpfen an benachbarte Freiräume an. Zur Mitte hin weiten sie sich zu Auen, mit großen Aufenthalts- und Erholungsqualitäten. Die Stadtteilmitte bildet das Bindeglied zwischen den Auen und vermittelt zwischen den Teilquartieren. Um Dietenbach als selbstbewussten Stadtteil zu entwickeln, konzentrieren sich die Planer auf die Themen Mikro und Makro: Nach außen stärken sie Blickbezüge und Orientierung, die Stadtteilkörper entstehen wie selbstverständlich aus dem Vorgefundenen; nach Innen stärken sie durch Differenzierung und Zonierung Nachbarschaften und Individualität.

[f] landschaftsarchitektur siegte im freiraumplanerischen Wettbewerb zur Neugestaltung von Marktplatz und Dr.-Segin-Platz in Warstein. © [f] landschaftsarchitektur
Ein präzise gesetztes Brunnenelement akzentuiert und belebt den Marktplatz. Der Brunnen bildet die Klammer zwischen Platz und freigestellter Kirche. © [f] landschaftsarchitektur
Mit artifizieller Hügellandschaft und Großsträuchern bildet der Dr.-Segin-Platz den ruhigen grünen Gegenpart zum steinernen Marktplatz. © [f] landschaftsarchitektur
Nachts sollen zusätzliche Lichteffekte den Platz beleben, so der Vorschlag der Planer. © [f] landschaftsarchitektur
Entwurfskonzept und Grünstruktur der beiden Plätze. © [f] landschaftsarchitektur
Die reduzierte und klare Gestaltsprache zeigt sich auch in den Ausstattungselementen. © [f] landschaftsarchitektur

[f] landschaftsarchitektur überzeugte in Warstein mit klaren Raumstrukturen und anspruchsvollen Details im freiraumplanerischen Wettbewerb zur Neugestaltung von Marktplatz und nördlich angrenzendem Dr.-Segin-Platz. Der Entwurf stellt die Kirche frei von Bäumen und bezieht sie damit intensiver in die Platzmitte ein. Die freigelegte Achse nach Norden stärken die Planer, indem sie einen Teil der Treppenlinie als hölzernes Sitzpodest ausbilden. Ein lineares Brunnenelement schneidet die Achse quer dazu und ragt in den Marktplatz hinein. Die Kubatur des Brunnens akzentuiert den Platz und bildet zugleich die Klammer zwischen Kirche und Markt. Der Brunnen dient als vielfältiges Spielelement und belebt den Ort. Als Gegenpart dazu entwickelten die Planer den angrenzenden Dr.-Segin-Platz mit artifizieller Hügellandschaft zum ruhigen Aufenthaltsort. Locker eingestreute Großsträucher stärken die Aufenthaltsqualität und schirmen den Platz zur rückseitigen Bebauung ab. Das Gelenk zwischen den beiden Plätzen bildet eine großformatige bespielbare Holzplateau-Skulptur.

 

Heike Vossen ist freie Landschaftsarchitektin und hat einen Abschluss der Freien Journalistenschule. Als Fachjournalistin schreibt sie über Themen für die Bau- und Planungsbranche. Ihr Fachbuch „Gärten am Hang“ erschien beim Verlag Eugen Ulmer. Kontakt: info@gruentext.de

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