Windräder bedeuten für Windpark-Gegner oftmals eine „Verspargelung der Landschaft“. Sie sehen in ihnen eine unliebsame Störung des Landschaftsbildes. Für den deutschen Fotokünstler Ulrich Mertens sind sie dagegen ein Symbol der Hoffnung und des Fortschrittes im Sinne des Klimaschutzes.
Zehn Jahre lang fotografierte er für sein Kunstprojekt „Wind in Sicht – Landscape in Transition“ von den Gondeldächern moderner Windkraftanlagen Landschaften und urbane Räume, um den Wandel von der fossilen und atomaren Energiegewinnung hin zur Windenergie zu dokumentieren. In Deutschland stehen mittlerweile über 29 000 Windenergieanlagen. Sie machen einen Anteil von rund 19 Prozent der Stromproduktion aus. Die Nahaufnahmen und ungewöhnlichen Perspektiven von Windturbinen und Rotorenblättern aus dem Werk Mertens bieten jedoch eine andere Anschauungsweise. Das Naturbild spiegelt unseren gesellschaftlichen und industriellen Wandel. Möglicherweise wandelt sich auch das Bild vom spargelartigen Windrad hin zu einem pittoresken Element – wie damals die Windmühlen in den Landschaftsgemälden.