20.07.2018

Projekt

Spargelspitzen

Windräder bedeuten für Windpark-Gegner oftmals eine „Verspargelung der Landschaft“. Sie sehen in ihnen eine unliebsame Störung des Landschaftsbildes. Für den deutschen Fotokünstler Ulrich Mertens sind sie dagegen ein Symbol der Hoffnung und des Fortschrittes im Sinne des Klimaschutzes.

Zehn Jahre lang fotografierte er für sein Kunstprojekt „Wind in Sicht – Landscape in Transition“ von den Gondeldächern moderner Windkraftanlagen Landschaften und urbane Räume, um den Wandel von der fossilen und atomaren Energiegewinnung hin zur Windenergie zu dokumentieren. In Deutschland stehen mittlerweile über 29 000 Windenergieanlagen. Sie machen einen Anteil von rund 19 Prozent der Stromproduktion aus. Die Nahaufnahmen und ungewöhnlichen Perspektiven von Windturbinen und Rotorenblättern aus dem Werk Mertens bieten jedoch eine andere Anschauungsweise. Das Naturbild spiegelt unseren gesellschaftlichen und industriellen Wandel. Möglicherweise wandelt sich auch das Bild vom spargelartigen Windrad hin zu einem pittoresken Element – wie damals die Windmühlen in den Landschaftsgemälden.

Rückkehr der Windmühlen – Blick vom Dach des Altonaer Krankenhauses nach Süden, zwei Enercon Anlagen in Altenwerder und zwei Nordex Anlagen auf der Dradenau. © Ulrich Mertens
Sternzug einer Vensys 100 2,5 MW. © Ulrich Mertens
Aufbau einer Vensys VE 112 2,5 MW Windkraftanlage im fränkischen Titting. Monteure von ATM-Hartmann und von Vensys warten auf einem Hybridturm von Bögl in 140 Meter Höhe auf die 32,3 Tonnen schwere Gondel. Der Fotograf Ulrich Mertens steht auf 155 Meter auf dem Montagebalkon des Turmdrehkrans. © Ulrich Mertens

Mehr zum Langzeitfotoprojekt zur Energiewende und dem Buch von Ulrich Mertens lesen Sie hier.

Den ganzen Artikel finden Sie der Augustausgabe 2018 der Garten+Landschaft. Hier geht es zum Heft!

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