12.12.2022

Gesellschaft

Die BUGA 2031 in Wuppertal

Die BUGA 2031 soll in Wuppertal stattfinden. Bildquelle: Stadt Wuppertal
Die BUGA 2031 soll in Wuppertal stattfinden. Bildquelle: Stadt Wuppertal

Nach dem Ratsbeschluss und dem gewonnenen Bürgerentscheid hat sich die Stadt Wuppertal um die Bundesgartenschau 2031 beworben. Im Oktober 2022 kam die mündliche Zusage der Deutschen Bundesgartenschaugesellschaft (DBG). Jetzt arbeiten die Beteiligten an den Vorbereitungen und ein Schwerpunkt kristallisiert sich heraus – die Mobilitätswende. Alles, was Sie jetzt schon zur Wuppertal BUGA 2031 wissen müssen, hier.


Die Wuppertal BUGA 2031

Schon im November 2021 hat der Rat mit großer Mehrheit dafür gestimmt, dass sich Wuppertal um die Ausrichtung der Bundgartenschau (BUGA) im Jahr 2031 bewirbt. Die Stimmen dagegen waren zunächst laut und es kam im Mai 2022 zu einem Bürgerentscheid. Jedoch war die Mehrheit der Abstimmenden für die BUGA, sodass die Planungen nun weitergehen können. Die Deutsche Bundesgartenschaugesellschaft (DBG) besuchte Wuppertal und war beeindruckt von den Plänen. Nun wird es im Dezember zu einer offiziellen Bestätigung der Bewerbung bei einem notariellen Termin kommen.

Derweil arbeitet die Stadt Wuppertal an der konkreten Arbeit für die Projekte. Zum 1. Januar 2031 soll die gemeinnützige „BUGA Wuppertal 2031 gGmbH“ gegründet werden. Sie soll von DBG und der Stadt getragen werden und als Gesellschaft die BUGA realisieren. Die Vertragswerke dafür sind bereits abgestimmt. Im Projektbüro sind drei qualifizierte Fachleute an der Arbeit.

Aktuelle Aufgaben bestehen darin, ein Nutzungskonzept für das Vohwinkeler Bahnhofsgebäude mit der Deutschen Bahn und der DBG zu entwickeln, Gespräche mit den Landesministerien zu Förderkulissen zu führen, und vertiefende Gutachten zur geplanten Hängebrücke zu beauftragen. Zudem arbeitet der Stadtverband der Bürgervereine an der Idee eines Radrundwegs um Wuppertal, der zu einem zentralen Projekt des BUGA plus-Konzeptes wird. Und der BUGA-Förderverein befasst sich mit Sponsoren- und Finanzierungsmodellen.

Bei einem Bürgerentscheid gegen die BUGA 2031 in Wuppertal kam es entgegen der Erwartungen zur Zustimmung. Bildquelle: Stadt Wuppertal
Bei einem Bürgerentscheid gegen die BUGA 2031 in Wuppertal kam es entgegen der Erwartungen zur Zustimmung. Bildquelle: Stadt Wuppertal

Die Themen der BUGA 2031

Bei der Wuppertal BUGA 2031 wird es drei Kernareale geben: Tesche, Grüner Zoo und Wupperpforte. Derzeit arbeitet das Projektbüro daran, die geplanten Maßnahmen für diese Areale näher zu definieren und dann rechtzeitig zu beauftragen. Das Thema Mobilität soll unter anderem mit neuen Radwegen und Verbesserungen der Wuppertaler Schwebebahn eine besondere Rolle spielen.

Auch Verbindungen zur IGA Ruhr 2027 sind geplant. Diese wird auf den drei Ebenen Mein Garten, Unsere Gärten und Zukunftsgärten unter anderem lokale Initiativprojekte, kommunale Projekte und Zukunftsthemen wie Klimaresilienz, Biodiversität und nachhaltige Mobilität präsentieren. Die BUGA in Wuppertal möchte an diese Themen anknüpfen.


„Wuppertals neue grüne Stadtlandschaft“

Mit Kosten von maximal 70 Millionen Euro sollen Stadtentwicklungsprojekte in Wuppertal über die nächsten zehn Jahre sowie über die BUGA hinaus vorangebracht werden. Dazu gehört etwa das Projekt „Wuppertals neue grüne Stadtlandschaft“ inklusive Erschließung des Naherholungsgebietes Tescher Wiesen. So entsteht eine gut erreichbare Parklandschaft, die die Wohn- und Lebensqualität in Vohwinkel erhöht.

Neue Sportangebote, bessere Fuß- und Radwegeangebote, die Aufwertung historischer Parkanlagen und eine Seilbahn für den Weg auf die Höhen sind weitere Ideen für die BUGA. Die geplante Hängebrücke zwischen Königs- und Kaiserhöhe soll zu einer dauerhaften touristischen Attraktion werden.

Thematische Schwerpunkte sollen die Kreislaufwirtschaft, die wassersensible Stadt oder Schwammstadt sowie eine nachhaltige, klimafreundliche BUGA darstellen.


Themenschwerpunkt Mobilitätswende

Uwe Schneidewind, der Oberbürgermeister von Wuppertal, kündigte an, eine Bundesgartenschau ohne zusätzliche Parkplätze anzustreben. Auch sonst möchte er Wuppertal als Beispiel für die Verkehrswende darstellen. Die Stadt bietet mit der deutschlandweit bekannten Schwebebahn, die täglich 60 000 Passagiere befördert, innovativen und sehr guten öffentlichen Nahverkehr. Zudem erreicht man in der Stadt von jedem Ort aus nach zehn Minuten Fußweg einen Stadtweg.

Er ist seit dem Jahr 2020 Oberbürgermeister. Davor war er zehn Jahre lang Geschäftsführer des Wuppertal Instituts, ein renommierter Think Tank für Nachhaltigkeitsforschung. Außerdem war Schneidewind auch schon Präsident der Universität Oldenburg und Inhaber des Lehrstuhls für Innovationsmanagement und Nachhaltigkeit an der Universität Wuppertal.

Die BUGA 2031 in Wuppertal soll weitgehend autofrei werden. Die erwarten zwei Millionen Besucher*innen sollen die Mobilitätswende in der Stadt sehen. Dazu gehören Projekte wie ein massiv ausgebautes Radwegenetz, die Wiedergewinnung von Flächen, der Bahnhof als zentrales Tor und Verbesserung an der Schwebebahn.

Die BUGA 2031 soll unter anderem mit einem neuen Radwegenetzwerk überzeugen. Bildquelle: Stadt Wuppertal
Die BUGA 2031 soll unter anderem mit einem neuen Radwegenetzwerk überzeugen. Bildquelle: Stadt Wuppertal

Pro und Contra der Bundesgartenschau

Für die Stadt Wuppertal ist die Bundesgartenschau eine einmalige Chance auf Förderprogramme, nachhaltige Stadtentwicklungsprojekte sowie öffentliche und private Investitionen. Durch die zahlreichenden überregionalen Besuchenden kann es gelingen, das Image einer Stadt durch die Bundesgartenschau massiv zu verbessern.

Auf der anderen Seite führt eine Bundesgartenschau immer auch zu finanziellen Risiken. Der Planungszeitraum ist mit zehn Jahren sehr lang, was belastbare Prognosen zum städtischen Haushalt schwierig macht. Belastungen wie Corona und der Ukraine-Krieg sind nicht vorherzusagen. Hinzu kommen notwendige Investitionen, die Präferenz haben.


„BUGA plus“ – alle sollen von der BUGA profitieren

Bereist 2018 hat die Stadt Wuppertal eine erste Machbarkeitsstudie beauftragt. Diese stellte fest, dass ein BUGA-Konzept in Wuppertal grundsätzlich realisierbar ist. Die überarbeitete zweite Machbarkeitsstudie wird die Grundlage der offiziellen Bewerbung darstellen. Allerdings stellt die Machbarkeitsstudie noch keine ausführliche Planung dar, sondern vielmehr einen ersten Schritt.

Auf die erfolgreiche Bewerbung folgt ein breit angelegter Beteiligungsprozess mit Bürger*innen, Institutionen, Unternehmen und Stadtteilen. So sollen alle von der BUGA profitieren. Neben den Kern-Arealen geht es auch um Außenstellen und um zusätzliche Projekte im Rahmen von „BUGA plus“, wie etwa ein Fahrradrundwerk, eine Hängebrücke und weitere touristisch wertvolle Ideen.

Übrigens: Mehr zur IGA Ruhr 2027 lesen Sie hier.

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