Zukunftsgarten Duisburg „RheinPark und Anbindung“: Experimente, Kunst und zusätzliche Aufenthaltsqualitäten
Im Mittelpunkt der Internationalen Gartenausstellung – kurz IGA – 2027 Ruhr stehen fünf große Schaugärten: die Zukunftsgärten. Dafür suchte die IGA mit vier internationalen und interdisziplinären Planungswettbewerben Entwürfe. Der erste Preis für den Zukunftsgarten Duisburg „RheinPark und Anbindung“ ging an wbp Landschaftsarchitekten. Prof. Dr. Martina Oldengott, fachlich mitverantwortlich für die IGA Ruhr, stellt Ihnen hier die Wettbewerbsergebnisse vor.
Der Zukunftsgarten Duisburg profitiert von seiner Lage am Rhein. Die Aufgabenstellung ist besonders komplex gewesen, weil es darum ging, schlüssige Lösungen für ganz unterschiedliche Flächen und Aufgabenstellungen zu generieren. Im Norden des Wettbewerbsgebiets spannt sich um den Stadtteil Hochfeld der „Grüne Ring“, der zu einem Bürgerpark entwickelt werden soll und nicht in den eintrittspflichtigen Zukunftsgarten einbezogen, sondern frei zugänglich sein wird.
Ein verbindendes Gelenk mit Scharnierfunktion ist der Bonifatiusplatz. Im Moment ist er als Platz nicht wahrnehmbar, sondern Bestandteil der stark befahrenen Wanheimer Straße dort, wo sie in die Wörthstraße abknickt. Aber direkt vor der Bonifatiuskirche gelegen und als repräsentativer Zugang zum Gartenschaugelände vorgesehen, soll er künftig eine hohe Aufenthaltsqualität als Stadtplatz entfalten.
Der RheinPark selber weist insofern eine Besonderheit auf, als er ein gerade erst fertig gestelltes Gartenkunstwerk des Ateliers Loidl ist. Herrn Kehl hatten wir deshalb aus diesem Landschaftsarchitekturbüro als Berater in die Jury eingeladen. Im Rahmen der IGA werden im RheinPark die gärtnerischen Präsentationsbereiche und temporäre Experimentierfelder sowie künstlerische Installationen und zusätzliche Aufenthaltsqualitäten platziert, die Grundzüge der Gestaltung des RheinParks bleiben jedoch erhalten.
Zukunftsgarten „RheinPark und Anbindung“ verbindet Duisburg entlang dem Rhein
Ein bestimmendes Thema ist im RheinPark der Klimawandel, da mit über 40°C in Duisburg-Hochfeld im vergangenen Sommer die höchsten Temperaturen ganz Deutschlands gemessen wurden. Eingebettet in den RheinPark liegt ein 1949 errichteter Wasserturm, ein Wahrzeichen des Stadtteils. Mittlerweile auch unter Denkmalschutz stehend. Er soll eine Plattform erhalten, von der die Besucher*innen der IGA und des Stadtteils die Vogelperspektive auf die besondere Lage am Rhein genießen können sollen.
Südlich angrenzend an den RheinPark liegt der Kultushafen, der in das Gartenschaugelände einbezogen und zu einem besonderen Ort für Freizeit, Erholung und Kultur entwickelt werden soll.
Ergänzt wurde die Komplexität der Aufgabenstellung durch einen Ideenteil, der mittelfristig eine Anbindung an den Stadtteil Wanheim über die Wanheimer Hafenpromenade entlang dem Rhein vorsieht.
Umweltbildung und Vermittlung der Biodiversität
Stadt der Vielfalt und „zusammen leben“ ist das programmatische Motto dieses Zukunftsgartens in einem Stadtteil, in dem mehr als 160 Nationalitäten eine Heimat gefunden haben. Angrenzend an den RheinPark entsteht in RheinOrt ein neues Wohn- und Arbeitsquartier. Mit dem Science Center und verschiedenen Stadtteilbildungseinrichtungen wird die Stadt in mehrere Gebäude der Wissensvermittlung investieren. Das Science Center setzt einen Schwerpunkt in der Umweltbildung und Vermittlung der „grünen“ und „blauen“ Themen sowie Biodiversität.
Die Jurysitzung zum Wettbewerb Zukunftsgarten Duisburg „RheinPark und Anbindung“ hat als virtuelles Preisgericht am 21. April 2021 stattgefunden und auch hier ist das VgV-Verfahren bereits in Vorbereitung. Die Verhandlungsgespräche, zu denen die drei Preisträger*innen eingeladen werden, sind für Juli 2021 vorgesehen.
Hier die drei mit Preisen ausgezeichneten Beiträge: