Prof. Elke Mertens ist ausgebildete Gärtnerin und. 1997 promovierte sie zum Thema Bioklima städtischer Baustrukturen. Sie lehrt seitdem als Professorin an der Hochschule Neubrandenburg und forscht bis heute unter anderem zur Rolle der Landschaftsarchitektur bei der Bewältigung des Klimawandels im städtischen Raum. Im Wintersemester 2018/2019 setzte sie sich in einem Forschungssemester intensiv mit Grünstrukturen in den Städten Amerikas auseinander.
Die resiliente Stadt: Das ist die beste Aussage
„Neben den Strategien zur Reduzierung klimaschädlicher Treibhausgasemissionen und den Vorkehrungen gegen durch den Klimawandel ausgelöste extreme Wetterereignisse liegt der Fokus immer auch darauf, die Menschen `mitzunehmen‘, das heißt, neben der Stärkung der Widerstandsfähigkeit der Natur, Gebäude und Infrastruktur auch gesunde und nachhaltige Lebensbedingungen zu schaffen.“ S. 233
Das ist eine Aussage, die zum Nachdenken anregt
„Hinzu kommt, dass der Klimawandel nicht überall das drängendste Thema ist, ein Aspekt, der in Europa oft nicht ausreichend berücksichtigt wird.“ S.180
Der Klappentext wird erfüllt (ja, nein, weil)
Der Klappentext ist mehr eine allgemeine Einstimmung zum Thema Klima Resilienz und gibt wenig Auskunft über den tatsächlichen inhaltlichen Aufbau des Buches als Orts- sowie Projektsammlung.
Mit diesem Wissen aus dem Buch kann man angeben
Zum Beispiel, dass der Boden im Amazonasgebiet trotz der enormen Biomasse des Regenwaldes mit der unfruchtbarste der Welt ist. Nach der Rodung ist er in kürzester Zeit ausgelaugt und kann sich nicht in seinen ursprünglichen Zustand zurückentwickeln, was diese Praxis noch fataler macht.
Mehr Trend als Klassiker, weil
…weil es einen Ist-Zustand der Gegebenheiten und Planungen zum Zeitpunkt der Veröffentlichung darstellt.
Kurzer Satz zu
Haptik: Das Buch mit grell-grünem Softcover liegt angenehmen und hochwertig in der Hand.
Design: Durch die klare Typografie und die reichliche Bebilderung mutet das Buch beinah wie ein Ausstellungskatalog an.
Lesefluss: Die einfach verständliche Sprache und der klare Kapitelaufbau ermöglichen einen angenehmen Lesefluss.
Bildsprache: Der hohe Bildanteil durch Vor-Ort-Aufnahmen und Plangrafiken macht die Räume und Projekte greifbar und ist unverzichtbar.
Information: Zu jeder Stadt werden übersichtlich Ort, Klimaauswirkungen und Strategien beschrieben.
Was sonst noch wichtig wäre
Das Buch dient als Weckruf und bietet darüber hinaus Inspiration, den Klimawandel in der Planungskultur angemessen einzubeziehen.
Das Buch „Die resiliente Stadt“ erschien 2022 im Birkhäuser Verlag.
Auch interessant: Die Sammlung „250 Things a Landscape Architect Should Know“ beinhaltet Statements von 50 Autor*innen aus der Landschaftsarchitekturpraxis und -theorie. Eine Buchrezension.