Der Entwurf des Teams hartlockstädtebau und wbp Landschaftsarchitekten bildet die Basis für die städtebauliche und freiraumplanerische Entwicklung des Areals an der Aminiusstraße in Bonn-Castell. Der Entwurf für das neue Wohnquartier sieht vor, dass in zwei Bauabschnitten sechs neue Mehrfamilienhäuser wachsen. Eine Kindertagesstätte kommt auch dazu. Damit wird das 1,64 Hektar große Grundstück einen großen Beitrag zum Wohnen in Bonn leisten. Den zweiten Platz im freiraumplanerischen und städtebaulichen Wettbewerb für neues Wohnen in Bonn erlangte das Planungsteam um Molestina Architekten + Stadtplaner aus Köln. Sie arbeiteten mit Rainer Schmidt Landschaftsarchitekten aus München zusammen. Als dritter Sieger ging das Team von Machleidt Städtebau + Stadtplanung aus Berlin aus dem Verfahren hervor, das zusammen mit der ARGE FIEGL+JAHNKE aus Berlin arbeitete.
Erster Bauabschnitt
Auf dem südlichen Teil des Geländes besteht bereits Planungsrecht. Dementsprechend können dort die ersten vier, jeweils viergeschossigen Mehrfamilienhäuser entstehen. Sie werden jeweils 70 Wohneinheiten umfassen. In dieser ersten Baumaßnahme kann der bestehende Baumbestand weitgehend erhalten bleiben. Doch nicht erhalten bleibt der gesamte bauliche Bestand. Denn um die vier Wohnhäuser zu bauen, müssen zunächst zwei bestehende Gebäude weichen. Hier gehen insgesamt 24 Wohneinheiten verloren. Doch diese alten Strukturen machen für energetisch zeitgemäßere Gebäude Platz. Dieser Eingriff wird von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben eng betreut. Sie wird die betroffenen Bestandsmieter bestmöglich begleiten.
Geplanter Einzug 2025
Wenn die Entwicklung des neuen Wohnquartier in Bonn-Castell nach Plan läuft, können 2025 die ersten Mieter*innen einziehen. Dann soll der erste Bauabschnitt fertiggestellt sein und viel neues Wohnen in Bonn zur Verfügung stehen. Auf dem nördlichen Teil des Grundstücks an der Arminiusstraße entstehen bald danach im zweiten Bauabschnitt weitere Wohnmöglichkeiten. Dort werden zwei weitere Mehrfamilienhäuser wachsen, in denen insgesamt etwa 40 Wohneinheiten liegen. Darüber hinaus wird im nördlichen Teil des Geländes ein Gebäude für eine Kindertagesstätte entstehen.
Zusammenarbeit mit der Stadt Bonn
Die Entwicklung des Areals an der Arminiusstraße in Bonn liegt in den Händen der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben. Doch die planen das Projekt nicht alleine. Das neue Wohnquartier entsteht in enger Kooperation mit der Stadt Bonn. Mit dem Abschluss des Wettbewerbsverfahrens ist ein wichtiger gemeinsamer Schritt für das umfangreiche Bauvorhaben vollbracht. Und dieser Meilenstein konnte nur erreicht werden, da beide Akteurinnen vertrauensvoll und gut zusammengearbeitet haben. Diese fruchtbare Kooperation soll auch jenseits von Bonn-Castell weitergeführt werden. Gemeinsam wollen die Stadt und die Bundesanstalt weitere Projekte angehen, in denen Wohnen in Bonn möglich wird.
Auch von Seiten der Stadt Bonn wird die Zusammenarbeit positiv gesehen. Die Kommune begrüßt es, dass die Bundesanstalt bundeseigene Grundstücke nutzt, um dringend benötigte, bezahlbare Wohnquartiere zu kreieren. Darüber hinaus ist die Stadt Bonn angetan, dass dabei die Ansprüche an Gebäude- und Freiraumqualität hoch sind. Die Qualitäten, die die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben anstrebt, entsprechen den Standards der Stadt Bonn.
Meinung der Mieterschaft zählt
Die Jury für den Wettbewerb stand unter dem Vorsitz des Stadtplaners und Architekten Rolf-Egon Westerheide. Insgesamt nahmen acht Planungsteams an dem einphasigen anonymen, städtebaulichen und freiraumplanerischen Wettbewerb teil. Dabei betreute den Wettbewerb das Büro ISR Innovative Stadt- und Raumplanung GmbH. Die wiederum hielten die Fäden nicht alleine in der Hand. Sie holten auch die Einschätzungen von Bewohner*innen und Nachbar*innen ein. Deren Meinungen, Ideen und Wünsche fließen nun in die Planung des neuen Wohnviertels ein. Zwei Vertretende der Mieterschaft waren sogar als beratende Mitglieder im Preisgericht aktiv.
Hintergrund für Wohnquartier in Bonn-Castell
Das Projekt an der Arminiusstraße in Bonn-Castell ist Teil der Wohnraumoffensive, die Bund, Länder und Gemeinden verfolgen. Insbesondere in Kommunen mit angespannten Wohnungsmarkt will die Offensive neuen bezahlbaren Wohnraum schaffen. Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben spielt dabei eine besondere Rolle. Sie ist das zentrale Immobilienunternehmen des Bundes und entsprechend dem Thema Wohnen verpflichtet. Sie ist bestrebt in den kommenden Jahren 6 000 bis 8 000 Wohnungen auf eigenen Grundstücken zu errichten. Alleine 3 000 Wohnungen sollen bis Ende 2024 entstehen. Dieses Neubauprogramm für Wohnungen umfasst sowohl neue Wohnhäuser als auch den Ausbau von Dachgeschossen und die Aufstockung von Wohngebäuden.
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