Nominierung des Bayerischen Landschaftsarchitektur-Preises 2022

Die Nominierten des Bayerischen Landschaftsarchitektur-Preis stehen fest. Noch bis zum 12. August 2022 können bdla-Mitglieder über die Gewinner*innen abstimmen. Auf Garten + Landschaft werden wir Ihnen die 15 Projekte in Kurzportraits vorstellen. Im Folgenden: die drei Nominierten für den Bayerischen Landschaftsarchitektur-Preis 2022 (Hauptpreis).

Update: Das Voting wurde verlängert. bdla-Mitglieder können noch bis zum 16. September, 18:00 Uhr, hier abstimmen.

Der Hauptpreis würdigt kategorieübergreifend Projekte mit hoher Qualität. Klimaanpassung, Nachhaltigkeit, Flächensparen, Biodiversität, Pflanzenverwendung, Materialität sowie Innovation sind zentrale Kriterien der Jury. Für den Hauptpreis nominiert sind:

• Prinz-Eugen-Park in München, liebald + aufermann landschaftsarchitekten & stadtplaner bdla
• Wohnanlage Theresienstraße, grabner huber lipp landschaftsarchitekten und stadtplaner partnerschaft mbb
• Neugestaltung Stadtpark Kempten, GRIEGER HARZER Landschaftsarchitekten

Nominierten des Bayerischen Landschaftsarchitektur-Preis (Hauptpreis)

Prinz-Eugen-Park in München

Das Ziel der Mustersiedlung Prinz-Eugen-Park in München war es, möglichst viele Materialen vor Ort wiederzuverwenden, die Versiegelung auf ein Minimum zu reduzieren sowie Lebensräume für Tiere und Menschen zu schaffen. Ideen der Naturgartenidee finden sich in dem Projekt wieder: Die Planer*innen liebald + aufermann entwickelten in Zusammenarbeit mit Dr. Reinhard Witt und Katrin Kaltofen ein Projekt mit heimischen Wildpflanzen. Über 300 verschiedene heimische Pflanzen sowie 50 verschiedene Blumenzwiebeln wurden eingesetzt.

Auch beim Spielplatzbau achteten die Planer*innen auf naturnahe Materialien. Gemeinsam mit den Bewohner*innen sind zahlreiche Kletter- und Balancierangebote entstanden. Private Freiräume für die Bewohner*innen befinden sich auf den Dachflächen. Außerdem befinden sich dort über dem fünften Obergeschoss neben extensiver Begrünung mit Photovoltaikanlagen Biodiversitätsflächen mit erhöhtem Substrataufbau. Dort schaffen Totholz, Sandlinsen und Steinhaufen unterschiedliche Habitate.

Wohnanlage Theresienstraße in München

In der Maxvorstadt auf einem ehemaligen Werksgelände des Kameraherstellers Arri wurden insgesamt 117 neue Wohnungen errichtet. Die Herausforderung des Projekts bestand darin, hochwertige Freiflächen einerseits und eine erhöhte Wohndichte andererseits zu entwickeln. Grabner huber lipp gestalteten grüne Innenhöfe mit fließenden Übergängen zwischen privaten und öffentlichen Bereichen. Die Pflanzflächen zeigen eine Höhenstaffelung der Pflanzen, verschiedene Blattformen sowie Strukturen der Arten. Dabei verschwimmen die Grenzen zwischen der Bepflanzung und den Wegen, die sich durch die Höfe „schlängeln“, sich zu platzartigen Situationen aufweiten und sich wieder verschmälern. Grundsätzlich reduzierten die Planer*innen die befestigten Flächen auf ein Minimum. Ihre Fugen wechseln sich zwischen Splitt- und Rasenfugen ab, je nach Nutzungsintensität. Besonders intensiv genutzte Bereiche dürften die Kleinkinderspielplätze sein. Sie stehen den Bewohner*innen und der Kindertagesstätte vor Ort zur Verfügung.

Neugestaltung Stadtpark in Kempten

Der Stadtpark Kempten ist aufgrund seiner zentralen Lage sowohl Aufenthalts- als auch Transitraum. Täglich strömen viele Fußgänger*innen und Radfahrer*innen auf den Weg zur Arbeit oder Schule durch den Park. Zudem finden dort jährlich Open-Air-Events der „Allgäuer Festwoche“ statt. Der hohe Nutzungsdruck führte zu einer Neugestaltung. GRIEGER HARZER Landschaftsarchitekten entwarfen einen Stadtpark, der den verschiedenen Ansprüchen gerecht wird. Die Bewegungsströme bestimmen die befestigten und grünen Flächen. Eine große Liegewiese mittig im Park bietet Raum für temporäre Kleinveranstaltungen. Allgäuer Bergwiesen, Acker- sowie Waldflur schaffen Bezugspunkte zur regionalen Landschaft. Gräser- und Staudenpflanzungen zeigen hingegen das Städtische. Die Einfassung der Wege sowie Plätze zeichnen die Topografie nach und überhöhen diese partiell. Ergänzende Sitzmöbel und textile Überdachungen machen den Kempter Stadtpark unverkennbar.

Der Bayerische Landschaftsarchitekur-Preis

Der Bayerische Landschaftsarchitektur-Preis findet 2022 zum zweiten Mal statt. Der Preis möchte die Bedeutung der Landschaftsarchitektur für die Gesellschaft zeigen und die Profession in der Öffentlichkeit präsentieren. Ausgezeichnet werden besonders innovative sowie nachhaltige Projekte mit hoher Qualität. Die Gewinner*innen werden im Rahmen der Preisverleihung des Bayerischen Landschaftsarchitektur-Preises am 11. November 2022 bekannt gegeben. Bis zum 12. August 16. September, 18:00 Uhr – Update: das Voting wurde verlängert – können bdla-Mitglieder noch über die Gewinner-Projekte für den Hauptpreis sowie in den fünf folgenden Kategorien abstimmen:

>> Bauwerksbegrünung und Biodiversität,
>> Blaue und Grüne Infrastruktur,
>> Urbanität, Bestand, Stadt und Platz,
>> Tourismus, Freizeit, Spiel und Sport sowie
>> Experimentelle Landschaftsarchitektur und Bauen im Detail

Zum Mitglieder-Voting geht es hier.

Die Landschaftsarchitektur-Preise, die der Bund Deutscher Landschaftsarchitekt*innen (bdla) auf Bundes- sowie Landesebene auslobt, sind inzwischen zu einer Institution der Landschaftsarchitektur-Profession geworden. Mehr zu dem Preis im Allgemeinen lesen Sie hier: Landschaftsarchitektur-Preis.