Letztes Jahr konnte die Landesgartenschau in Ingolstadt aufgrund von Corona nicht eröffnen – aber am 21. April 2021 geht es nun endlich los: natürlich mit einem ausgeklügelten Sicherheits- und Hygienekonzept. Außerdem mit einem Festakt, der – ganz Pandemie-konform – mit nur wenigen geladenen Ehrengästen stattfindet und Online übertragen wird.
Landesgartenschau Ingolstadt 2021: Eröffnungsfeier
Eigentlich hätte sie ja schon letztes Jahr eröffnen sollen, die Landesgartenschau Ingolstadt. Dem aber machte Corona einen Strich durch die Rechnung: Der Aufsichtsrat der Landesgartenschau Ingolstadt (LGS) entschied sich aufgrund der Pandemie im Mai 2020 dazu, die Eröffnung um knapp ein Jahr auf April 2021 zu verschieben – bis dahin sollte das Gelände für Besucher*innen nicht zugänglich sein.
Das lag unter anderem daran, dass aufgrund des ersten Lockdowns die Ausstellungsbeiträge nicht in einem „Gartenschau-würdigen“ Zustand waren: Das Gelände war von Baustellen und unfertigen Beiträgen geprägt. Es gab kaum Grünflächen – statt des vorgesehenen Rollrasens war Rasen angesät worden – und für die Wechselflorflächen war nach dem Frühjahr keine Neubepflanzung vorgesehen. Das Gelände der LGS hätte also kaum Aufenthaltsqualität geboten. Zudem fehlte es an einem sicheren Hygienekonzept, um Besucher*innen in Pandemie-Zeiten zu schützen.
Rahmenprogramm durch Pandemie eingeschränkt
Das soll dieses Jahr alles anders sein: Die Landesgartenschau Ingolstadt wird 2021 ihre Tore öffnen – aller Voraussicht nach am 21. April. Um die, um ein Jahr verspätete Eröffnung gebührend zu feiern, findet ein digitaler Festakt statt: Ab 10 Uhr ist die virtuelle Eröffnungsfeier per Live-Stream auf der Webseite und den Social-Media-Kanälen der Landesgartenschau Ingolstadt 2021 zu beobachten.
Geladene Ehrengästen, unter anderem der bayerische Ministerpräsident Markus Söder, Staatsminister Thomas Glauber und Oberbürgermeister Christian Scharpf begleiten die Eröffnung. Der kleine Rahmen der Feier und die digitale Übertragung sollen ein Signal senden, wie der Geschäftsführer der Landesgartenschau Ingolstadt 2021, Thomas Hehl, in der offiziellen Pressemitteilung erklärt: „Als Organisatoren einer Großveranstaltung sind wir uns der Verantwortung gegenüber der Öffentlichkeit bewusst. Die oberste Priorität hat für uns immer die Sicherheit unserer Besucher und Mitwirkenden.“
Dazu gehört auch das umfassende Sicherheits- und Hygienekonzept, das so aufgebaut ist, dass die Landesgartenschau Ingolstadt schnell an neue Gegebenheiten angepasst werden kann. Dessen wichtigsten Pfeiler ist die Voranmeldung, die für den Besuch der Landesgartenschau Ingolstadt 2021 nötig ist: Sie stellt sicher, dass sich nie zu viele Personen auf einmal auf dem Gelände befinden. Gleichzeitig erfasst sie die Kontaktdaten, sodass im Falle eines Falles die Rückverfolgung so reibungslos wie möglich vonstatten gehen kann. Dafür hat die LGS ein eigenes Buchungssystem entwickelt, das die gesetzlichen Vorgaben erfüllt – aber auch einfach zu bedienen ist. Sie empfiehlt ihren Besucher*innen, dieses zu nutzen und davon abzusehen, die Tickets an den Kassen zu erwerben.
Landesgartenschau Ingolstadt: Konzept
Bevorzugt behandelt werden Besitzer*innen einer Dauerkarte der Landesgartenschau Ingolstadt 2021: Nach einer einmaligen Registrierung können sie die LGS ohne Voranmeldung besuchen – das stellt ein großzügiges Kontingent für Dauerkartenhalter*innen sicher. Die Karte berechtigt ihre Besitzer*innen außerdem zum einmaligen Besuch der Landesgartenschauen in Überlingen, Lindau und Eppingen. Sie ist noch bis zum 1. Juni 2021 zum Vorverkaufspreis erhältlich.
Nebst der beschränkten Besucher*innenzahlen weist die LGS Ingolstadt auf die AHA-Regeln hin, bittet um die Einhaltung von Mindestabständen und stellt Desinfektionsmittel bereit. In Warteschlangen und geschlossenen Räumen besteht Maskenpflicht. Die Pandemie wirkt sich auch auf das Rahmenprogramm der LGS aus: Die Bühnenveranstaltungen haben ebenfalls nur beschränkte Plätze zu Verfügung.
Die Landesgartenschau Ingolstadt 2021 ist im Nordwesten Ingolstadts auf insgesamt über 23 Hektar Fläche angesiedelt. Das Büro Därr Landschaftsarchitekten aus Halle an der Saale hatte im Jahr 2014 den Wettbewerb für sich entschieden. Ihr Konzept heißt „Zwischen Industrie, Kultur und Landschaft“ und schafft ein neues Naherholungsgebiet für die ausgefransten Stadtränder Ingolstadts. Dazu gehört ein Wegesystem von überregionalen Radverbindungen.
Die Gestaltung des Parks ist von geradlinigen Achsen und Kristallstrukturen geprägt. Die Materialwahl spiegelt die wiederkehrende landwirtschaftliche Nutzung des Areals: Die Plätze und Wassergärten sind mit Ortbeton und Fertigbeton umgesetzt, die Wegeoberflächen sind aus Asphalt – so ist das Gelände auch in Zukunft wieder für die Landwirtschaft nutzbar. Das Thema Beton findet sich auch im Landschaftssee, der 5 500 Quadratmeter umfasst und von Betonkanten gerahmt ist; er speist sich aus dem Grundwasser. Dazu kommt ein Wasserspielplatz mit Wasserkanonen, Tauen, Gleitflächen und Kletterelementen, der auch für rollstuhlgängig ist. Das war den Landschaftsarchitekt*innen von Därr besonders wichtig.
Die Wasserlandschaft hebt sich topografisch vom ebenen Gelände ab – dafür fanden Aushübe statt. Sie sollen Aufwölbungen – ähnlich aufeinanderstoßender tektonischer Platten – darstellen und den Druck der sich ausdehnenden Stadt symbolisieren.
Nach der Landesgartenschau Ingolstadt 2021 sollen mehrere Parzellen des Parks wieder landwirtschaftlich bewirtschaftet werden – davor können sich die Ingolstädter*innen in eigens angelegten Gartenparzellen gemeinschaftlich Gemüse anbauen. Vielleicht sogar noch nach der Gartenschau.
Mehr zum Konzept der Landesgartenschau Ingolstadt 2021 lesen Sie hier.