Tipp Nr 1: Bundesplatz und Bundesterrasse
Manchmal ist der Kopf leer, die wirklich guten Ideen kommen nur noch sporadisch und überhaupt sehnt man sich nach neuen Eindrücken. Uns in der Redaktion geht es da nicht anders. Unsere Lösung: Reisen. Auf der Suche nach Inspiration fliehen wir in die Weite. Unsere Planer-Brille legen wir dabei natürlich nie ganz ab. Hier berichten wir von unseren Lieblings-Reisedestinationen, Tipps für Planer inklusive. Sechster Stopp: Bern.
Für Schweizer Verhältnisse eine Großstadt, ist die Hauptstadt mit ihren 140 000 Einwohnern klein, aber fein und vor allem gut zu Fuß zu erkunden. Neben der pittoresken Altstadt, die zum UNESCO-Welterbe gehört, und der grünen Aare gibt es zahlreiche schöne Ecken und Plätze zu entdecken. Man sagt, Berner seien langsam. Das trifft nicht immer zu. Dennoch sollte man sich für einen Besuch in Bern Zeit nehmen und sich einfach treiben lassen.
Zur Hauptstadt gehört selbstverständlich das Bundeshaus: Es ist das Schweizer Parlaments- und Regierungsgebäude. Die Schweizer sind dank direkter Demokratie nahe am politischen Geschehen dran. Aber nicht nur im übertragenen Sinne: Alles andere als hermeneutisch abgeriegelt, befindet sich rund um das Bundeshaus öffentlicher Raum, den die Berner rege nutzen. Sowohl die Bundesterrasse als auch der Bundesplatz sind beliebt bei Groß und Klein.
Auf der Bundesterrasse, hinter dem Bundeshaus, lässt sich der Ausblick auf den Hausberg Gurten und bei gutem Wetter auf die Alpen genießen. Eltern mit ihren Kindern, Rentner und Jugendliche nutzen die Tische und Stühle, um sich auszuruhen – ganz ohne Konsumzwang. Das Büro extrā Landschaftsarchitekten aus Bern lieferte den Entwurf für die Sanierung 2018. extrā konzentrierte sich auf das Wesentliche: Die Flächen sind unauffällig gestaltet, damit sich die Präsenz und die Materialität der Bauten entfalten kann.
Vor dem Bundeshaus befindet sich der Bundesplatz. Er beherbergt zweimal wöchentlich den Berner Wochenmarkt (Di und Sa bis 12 Uhr) und diverse Großereignisse. Im Sommer ist er jedoch meistens von Familien mit Kleinkindern bevölkert, denn das Wasserspiel, das mit seinen 26 Fontänen die 26 Schweizer Kantone symbolisiert, ist ein beliebter Spielspaß für Kinder. Den Brunnen gibt es seit der Neugestaltung 2004, die nach einem Entwurf von St + St, einem Schweizer Gestaltungsbüro für Public Design, vorgenommen wurde. St + St setzte auf Zurückhaltung: Sie verstehen den Platz als Auftakt zum reich geschmückten Regierungsgebäude. Er ist mit Natursteinplatten ausgelegt, die genau auf das Bundeshaus ausgerichtet sind. Ein Lichtband, das über den Bundesplatz verläuft, verbindet das Gebäude mit der Innenstadt.
Alle Fotos: Vera Baeriswyl