23.12.2021

Aktuelles

Weihnachten 2021 – der G+L Award 2021

Markus Spiske via Unsplash


Weihnachten 2021: Der G+L Award

Weihnachten ist die Zeit „Danke“ zu sagen. Da wir für irgendwelche Marketingaktionen aber jetzt eh viel zu spät sind, mussten wir uns etwas Besseres einfallen lassen. Und tada – das ist er: der erste G+L Award 2021. Als kleines, unterhaltsames Dankeschön anlässlich Weihnachten 2021 haben wir in der G+L Redaktion in sieben unterschiedlichen Kategorien unter anderem das Planungsbüro 2021 gekürt. Ach ja, und so nebenbei geben wir dabei auch zwei Hinweise auf das Büro, das 2022 die G+L gastkuratieren wird. Wer errät es als Erste*r?

Morgen ist Weihnachten! Hatten Sie dieses Jahr auch solche Probleme die richtigen Weihnachtsgeschenke zu finden wie wir in der Redaktion? Es war ja die Jahre zuvor schon nicht leicht, durch die Pandemie scheint aber alles noch komplizierter geworden zu sein. Also, liebe Leser*innen, da haben wir uns gedacht: Wenn uns schon nichts für unsere eigene Familien einfällt, dann können wir in der Redaktion zumindest versuchen Ihnen eine Freude zu bereiten.

Aus diesem Grund haben wir zur allgemeinen Unterhaltung kurzfristig den G+L Award 2021 ausgerufen. Die Jury: niemand kompetenteres als die G+L-Redaktion höchstpersönlich. Das Schöne: Sie, liebe Leser*innen, Sie müssen weder aufwendige Wettbewerbsunterlagen einreichen noch eine entsprechende Wettbewerbs-Fee zahlen. Sie bekommen einfach nur den Fame – und hoffentlich drei Minuten Lesezeit beste Unterhaltung. Wir haben hierfür die folgenden Kategorien festgelegt:

„Sie haben alles falsch gemacht, was man Januar 2021 falsch machen kann.“

Starten wir doch mit etwas Leichtem. In der Kategorie 1 „Die besten Leser*innen der Welt“ gewinnen – große Überraschung: die G+L Leser*innen – ob print oder digital. Sie sind uns einfach die Liebsten. Was wir besonders großartig an Ihnen finden: Sie bleiben kritisch. So bekamen wir beispielsweise Anfang des Jahres eine E-Mail zu einem Artikel aus der Januarausgabe 2021. Die Frage des Artikels war: Braucht die Verwaltung einen Change-Prozess? Unsere Antwort war nein – zu unserer eigenen Überraschung. Dennoch erregte der Artikel die Gemüter. In einer Leser*innen-Mail stand, wir respektive ich als Chefredakteurin hätte in dem Artikel alles falsch gemacht, was man im Januar 2021 falsch machen könnte.

Hören Sie nicht auf uns zu kritisieren

Ich gebe zu: Da musste auch mein sehr kritikfähiges Herz einmal kurz durchschnaufen. Das Ergebnis der über meinen Text erzürnten Mail war jedoch ein offenes, konstruktives Telefonat mit einem Berliner Verwaltungsbeamten zu der Entwicklung, den Möglichkeiten und den Perspektiven der deutschen Stadtverwaltung. Durch diesen Text und die besagte Mail hatte ich also die Möglichkeit mit jemanden ins Gespräch gekommen, den ich vermutlich nie kennengelernt hätte und durfte dabei auch noch so viel lernen (auch über meine eigene Kritikfähigkeit). Es folgt im Jahr 2021 weitere – positive wie negative – Leser*innenbriefe und für die möchten wir uns bedanken. Danke, dass Sie so aufmerksam sind, unsere Arbeit so nah begleiten und gleichzeitig aber auch den Kontakt zu uns suchen. Das ist großartig. Hören Sie nicht auf uns zu kritisieren, lassen Sie uns weiterhin offen und direkt miteinander sprechen.

Der Wettbewerb des Jahres

Der Wettbewerb des Jahres stammt für uns aus der Feder von RMS (Visualisierung: RMP Lenzen)

Die Stadt des Jahres

Keine einfache Kategorie! Und wir durften dieses Jahr über so viele spannende Wettbewerbs- und Award-Entscheidungen berichten. Da war natürlich zum einen die Entscheidung zum Deutschen Landschaftsarchitektur-Preis 2021, den Lohaus · Carl · Köhlmos mit nach Hause nahmen. Oder auch der DAM Preis 2021, den MVRDV mit ihrem Projekt Werk 12 gewannen. Der Rosa Barba Prize ging an Michael van Valkenburg und das Projekt Brooklyn Bridge Park. Planorama bekam den Zuschlag für die Landesgartenschau Schweinfurt 2026Rheinufer Bonn! Der LILA Honor Award 2021 ging an Snøhetta. Und Hähnig + Gemmeke gewannen den Zuschlag zum städtebaulichen und freiraumplanerischen Wettbewerb vom Fliegerhorst Erding. Aber der Wettbewerbsbeitrag, der uns in der Redaktion wohl am nachhaltigsten beschäftigte, war der zum Freiraumwettbewerb Rathaus- und Marx-Engels-Forum in Berlin. Hier setze sich das Team von Stephan Lenzen gegen 52 weitere Arbeiten durch. Alles zum Wettbewerbsentwurf lesen Sie hier: Marx-Engels-Forum.

Kein bisschen leichter: die Kategorie 3 „Die Stadt des Jahres“. Aktuell wären wir geneigt zu sagen: München. Bekamen wir gerade in der Redaktion die Info, dass München die Auszeichnung „PRIDE CHAMPION“ gewonnen hat. Die Stadt nahm im Rahmen des PRIDE Index 2021, einer deutschlandweiten Befragung aller großen Arbeitgeber*innen zu „Diversität und LGBTIQ+ am Arbeitsplatz“, teil und erhielt eine Silber-Auszeichnung. Zudem war München dieses Jahr tagelang in den Medien, als es darum ging die Münchner Allianz Arena im Juni als Protestaktion in den Regenbogenfarben erleuchten zu lassen. Das Thema der bunten Stadt beschäftigte uns dieses Jahr auch mehrfach in der Redaktion – wir haben eine ganze Ausgabe hierzu gemacht (G+L 06/21 „Die bunte Stadt“). Aber nein, die Stadt des Jahres 2021 sind für uns mehrere Städte. Und zwar die, die dieses Jahr das Deutschen Institut für Urbanistik als Klimaaktive Kommunen 2021 auszeichnete. Welche das sind, das lesen Sie hier: Klimaaktive Kommune 2021.

Das Kunstprojekt des Jahres

Für uns in der G+L Redaktion stand das Kunstprojekt 2021 in Paris (Foto: Wolfgang Volz/Christo and Jeanne-Claude Foundation 2021).

Die Veröffentlichung des Jahres

Auf Instagram bekannte sich der Streetart-Künstler Banksy dieses Jahr im Sommer in einem Video zu neuen Werken an der englischen Ostküste. Die Info sorgte für Furore. Ein Kunstwerk in der ostenglischen Gemeinde Great Yarmouth wurde jedoch umgehend überstrichen. Banksy wäre tatsächlich ein heißer Anwärter.
Spannend war auch die Ausstellung „Life“ in der Fondation Beyeler in der Schweiz (April bis Juli 2021). Hierfür flutete der dänische Installationskünstler Olafur Eliasson einen Großteil der Ausstellungsräumlichkeiten und verband den Innen- mit dem Außenraum.
Aber nein, in der Kategorie 4 „Das Kunstprojekt des Jahres“ können wir dieses Jahr nur den einen als Gewinner nennen. Christo und sein Projekt „L’Arc de Triomphe, Wrapped“ in Paris. Seit den 1960er-Jahren hatte Christo mit seiner Frau Jeanne-Claude an der Idee gearbeitet. 2021 war es dann endlich soweit, knapp 1,5 Jahre nach seinem eigenen Tod. Hier geht’s nochmal zu den Bildern aus dem Herbst: Arc de Triomphe Christo.

Ach, in dieser Kategorie hier könnte man so viel nennen. Sämtliche Publikationen des Deutschen Instituts für Urbanistik fanden wir spannend: zum Beispiel die, die gemeinsam mit der Bertelsmann Stiftung zur Stadt der Zukunft entstand. Oder zu Radverkehr und Verkehrswende oder auch den Leitfaden „Städte nachhaltig planen und bauen“. Und oh Mann, über wie viele tolle Bücher durften wir in unseren Heften berichten! „Food Urbanism“ von Craig Verzone, „Im Schatten von Design“ von Michael Erlhoff, „Urban Design Methods“ von Undine Giseke, Martina Löw, Angela Million, Philipp Misselwitz und Jörg Stollmann oder auch „Corona und die Städte“ von Ingrid Krau.

Beeindruckend: die Arbeit von Vanessa Lapa

Aber trotz allem, trotz all diesen wirklich guten und durchdachten Veröffentlichungen hat uns in der Redaktion der Dokumentarfilm „Speer goes to Hollywood“ eben doch am nachdenklichsten gemacht. Er ist damit unser Gewinner in der Kategorie 5 „Die Veröffentlichung des Jahres“. Auf der Basis von bislang unveröffentlichten Filmaufnahmen des britischen Drehbuchautors Andre Birkin von Albert Speer entwickelte die Regisseurin Vanessa Lapa einen neuen Dokumentarfilm, der im November 2021 in die deutschen Kinos kam. Albert Speer skizziert sich in den Aufzeichnungen als „guten Nazi“. Eine Filmbeschreibung finden Sie hier: Albert Speer.

Das Büro des Jahres

die wir in der G+L 10/21 vorstellen
Das Büro 2021 ist für uns... (Visualisierung: capattistaubach urbane landschaften)

„Machen ist wie Wollen, nur krasser“

Okay, wer steht zur Wahl für diese Kategorie 6? Planorama definitiv – das Berliner Büro machte dieses Jahr durch zahlreiche, sehr imposante Wettbewerbsentscheidungen von sich reden. bauchplan ).( natürlich – gemeinsam mit dem Kollektiv mit Sitz in Wien, München und Köln durften wir schließlich dieses Jahr im Rahmen der gastkuratierten Ausgabe zusammenarbeiten. Unser neues Webmagazin 52 Thesen zur Stadtentwicklung ist ein Folgeprodukt dieser Kooperation. Franz Reschke – Mann, was haben die an Wettbewerbserfolgen dieses Jahr gehabt? Unsere Kollegin Vera Baeriswyl hatte anlässlich ihrer Gewinnersträhne ein Interview in der G+L 10/21 geführt.

Natürlich wären da auch noch Lohaus · Carl · Köhlmos zu nennen, die eben den Landschaftsarchitektur-Preis 2021 gewannen. mahl gebhard konzepte sowie Latz+Partner sahnten wiederum den Bayerischen Landschaftsarchitekturpreis 2020 ab. Oder auch relais Landschaftsarchitekten! Sie waren verantwortlich für die Gestaltung der Landesgartenschau Überlingen und gewannen hiermit den Landschaftsarchitekturpreis Baden-Württemberg 2021. Aber nein. Hier ist die Wahl für uns ganz klar. Für uns in der G+L-Redaktion sind es capattistaubach aus Berlin. Und nein, das liegt nicht daran, dass ein geplantes Projekt von capattistaubach 2021 eines unserer Cover zierte (das der G+L 10/21 zum Heftthema „Gebäudegrün“). Wirklich beeindruckt hat uns das Gespräch mit Tancredi Capatti und Matthias Staubach, das wir mit den beiden Planern zur 4-Tage-Woche führen durften. Nach dem Motto „Machen ist wie Wollen, nur krasser“ hat das Büro vor rund einem Jahr von fünf Arbeitstagen auf vier umgestellt. Doch überzeugen Sie sich hier selbst: 4 Tage Woche.

Die Planer*innen des Jahres

Andrea Gebhard ist seit 2021 BAK-Präsidentin und für uns einer der Planer*innen 2021 (Foto: mahl gebhard konzepte).

2022 – die gastkuratierte G+L Ausgabe macht dieses Büro

Zahlreiche Personen und Büros der Landschaftsarchitektur und Stadtplanung feierten 2021 tolle Erfolge. Sich hier auf eine Person festzulegen, fällt uns schwer. Besonders beeindruckt hat uns aber definitiv dieses Jahr eine Landschaftsarchitektin, die wir hier auch nochmal gesondert hervorheben wollen: Andrea Gebhard. Andrea Gebhard wurde 2021 nicht nur zur neuen Präsidentin der Bundesarchitektenkammer gewählt. Sie zählte mit ihrem Büro zudem zahlreiche Erfolge – wie zum Beispiel der oben genannte Bayerische Landschaftsarchitekturpreis. Das Projekt Baumkirchen Mitte erhielt zudem eine Auszeichnung beim Deutschen Landschaftsarchitektur-Preis 2021. Zum Jahresabschluss erhielt Andrea Gebhard zudem den Architekturpreis 2021 der Stadt München. Wir sagen auch hier nochmal: Herzlichen Glückwunsch.

Liebe Leser*innen, der G+L Award 2021 ging hiermit in die erste Runde. Welche Kategorien sollen wir kommendes Jahr vergeben? Haben Sie Ideen? Und was haben wir Weltbewegendes vergessen? Schreiben Sie uns gerne an redaktion@garten-landschaft.de. Wir würden uns freuen. Allen voran wünschen wir Ihnen nun aber Frohe Weihnachten, bleiben Sie gesund und wir freuen uns auf das kommende Jahr mit Ihnen. Was uns dann erwartet? Unter anderem eine weitere gastkuratierte Ausgabe. Sie wollen schon mal raten, welches Büro die Novemberausgabe 2022 der G+L gestalten wird? Okay, wir geben folgende zwei Hinweise: Erstens „Dickes B“ und zweitens „eine Landschaft des bewegten Denkens“. Na? Wer kommt drauf?

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